Was gibt es noch an greifbaren Spuren jüdischen Lebens in Forst? Die AG Stolpersteine aber auch Projekte an Forster Schulen und nicht zuletzt Forscher wie J. Meissner und D. Wilking haben immer wieder neues Archivmaterial zum jüdischen Leben in Forst und jüdischen Familien entdeckt. Aber wie sieht es mit anderen Spuren aus? Wir kennen die jüdische Begräbnisstätte in Forst-Berge/Zasieki. Dazu sind erst kürzlich einige Fliesen aus dem um 1976 abgerissenen Synagogengebäude Wasserstraße 6 bekannt geworden. Gibt es noch weitere Objekte aus früherer Zeit?
In interessierten Kreisen wurden noch einmal die Fotos von der Baumsprengung (Rätsel der Woche 36) besprochen. Das Ergebnis ist so wie Lutz Nerlich hier schon anmerkte, dass es sich um die Sprengung der nördlichen Schlossplatane handelt. Sie stand an der Ecke Kirchstraße-Heinrich-Werner Straße und musste für die Nachkriegsbebauung weichen. Die Merkmale des Stammes weisen deutlich auf eine Platane hin. Der Fotograf steht in der Kirchstraße nahe der Einmündung der Elisabethstraße. Als Landmarke neben dem heutigen Gelände von Mrose ist im Hintergrund noch der südliche Giebel der Staatsreserve zu erkenn. DANKE an alle, die hier zur Lösung beigetragen haben.
Das Rätsel der Woche Nr. 42 beschäftigt sich mit einem kleinen Hügel mit den Resten eines Geländers. Er liegt zwischen dem nordöstlichen Ende des Stadions und der alten Bahnlinie Forst-Weißwasser. Was hat es mit diesem auf sich? Wofür diente er?
Mit dem 43. Rätsel der Woche schauen wir auf ein Stück „Kunst am Bau“ aus der DDR-Zeit. Diese Keramik (?) schmückte einst den um 1976 erbauten KITA-Typenbau in der Blumenstraße. Nach der Außensanierung der Fröbel-Kita 2013/14 verschwand das Kunstwerk aus dem Stadtbild. Weiß jemand was daraus geworden ist und wer es einst erschaffen hat?
Was für ein „Wall“ deutet sich hier an? Straßennamen wie z.B. „Am Haag“, „Weinbergstraße“, „Töpferstraße“, „Am Vogelherd“ und viele andere sind Hinweise auf Örtlichkeiten, die mit der älteren Geschichte von Forst verbunden sind. 1936 forschte ein unbekannter Heimatforscher nach einer „Wallstraße“, die nach seinen Indizien am Ende des 19. Jahrhunderts existiert haben soll. Nach recht aufwendigen Recherchen, dem Ausschluss eines Schreibfehlers (Waldstraße) und einem Aufruf im Forster Tageblatt ergab sich, dass die heutige Otto-Nagel-Straße einst den Namen Wallstraße trug bevor sie dann in Lothringerstraße umbenannt wurde. Das Rätsel konnte damals gelöst werden. Unbeantwortet blieb jedoch, um was für einen Wall es sich handeln könnte. Gibt es dazu Ideen?
Aus einer Vielzahl noch nicht verorteter Forster Fotos haben wir für das Rätsel Nr. 45 dieses ausgewählt. Neben der unklaren Örtlichkeit gibt es zudem noch Uneinigkeit, was die Zeitstellung anbelangt. Handelt es sich um eine Vor- oder Nachkriegsaufnahme? Wir sind auf Eure Lösungsvorschläge gespannt.
Auch beim Rätsel Nr. 46 sind wir wieder auf Hilfe angewiesen. Die Frage ist, wo dieses Fabrikgebäude stand oder steht. Mit ein paar Tricks konnte das Firmenschild entschlüsselt werden „Carl Welz – Tuchfabrik“. Als Standort der Fabrik können wir den Süden von Forst, also alles über der Bahnlinie ausschließen. Ebenso fällt auch Forst-Berge aus, da weder in der „Südstadt“ noch in Berge Bahnanschlüsse der Stadteisenbahn (Schwarze Jule) vorhanden waren- Wir sind auf Eure Lösungsvorschläge gespannt.
Einige Anmerkungen zum Thema Tuchfabrik Carl Welz und der Adresse Blücherstraße 1
Frank Heiber schreibt dazu: Die Tuchfabrik von Carl Welz dürfte eine der ersten Tuchfabriken in Forst gewesen sein und seit 1829 ansässig. Der Standort Blücherstr. 1 ist hier ja schon genannt worden. Inhaber der Firma waren neben dem Gründer Carl Welz, bis 1885 Karl Friedrich August Welz, ab 1885 Karl August Hermann Welz, ab 1903 Bruno Welz, ab Oktober 1918 der Kaufmann William Leibholz aus Berlin-Willmersdorf. Im November 1918 werden den Kaufleuten Jean Broh und Sigmund Katzky aus Berlin, dem Betriebsleiber Paul Köhn in Berlin-Lichterfeld und dem Betriebsleiter Carl Jachmann in Forst Gesamtprocura erteilt. Mit Eintragung im Handelsregister am 27. September 1919 wurde die Firma Carl Welz von der Lichtenberger Wollfabriken AG Berlin übernommen, nachdem die Fa. Carl Welz (vermutlich) durch die Kriegsauswirkungen in Schieflage geraten war und der LWf AG für 520.000 Mark zum Kauf angeboten wurde. Gegenstand des Unternehmens war die Herstellung von Kunstwolle und Kunstbaumwolle, sowie der Handel mit allen Rohprodukten, die zur dieser Fabrikation sowie verwandten Fabrikationen notwendig waren. Mit Datum 02. Januar 1920 wird dem Betriebsleiter Karl Jachmann in Forst für die "Lichtenberger Wollfabrik AG Abteilung Forst (Lausitz) vormals Carl Welz in Forst (Lausitz)" Gesamtprocura erteilt. Im Börsen-Prospect der Lichtenberger Wollfabrik AG vom August 1923 wird angegeben, dass die LWF AG in Forst, Heinrichstr. 20, ein 4464qm großes Grundstück besitzt, welches mit einem 4020 qm großem, 1908 neu und massiv errichteten Fabrikgebaude bebaut ist. Stellt sich die Frage ob die Blücherstr. in Heinrichstr. umbenannt wurde. Meines Wissen ist die Heinrichstr. heute die Heinrich-Werner-Str. ?? Mit Eintragung ins Handelsregister vom 7. April 1928 besteht die Zweigniederlassung der LWF AG in Forst Lausitz ehemals Carl Welz nicht mehr und die Procuren für Jean Broh und Carl Jachmann sind erloschen. Schon im Jahr 1927 berät die Gesellschafter-Versammlung der Elsässisch-Badische Wollfabriken AG Berlin die Übernahme der Fabrik der LWF AG in Forst. Diese steht wohl schon einige Zeit still. Die Fabrik soll unter Ausgabe neuer Aktien in Höhe von 250.000 Reichsmark angekauft werden. Am 20. Dezember 1928 wird die Fa. Carl Welz im HR gelöscht. In dem Jahr erfolgte offenbar die Übernahme durch die Els.-Badische Wollfabriken AG Berlin.
Noch eine Ergänzung von mir: Auch wenn die Aktenlage immer wieder auf die Blücherstraße heute Heinrich-Heine-Straße hinweist, scheint das Rätselbild dort nicht aufgenommen worden zu sein. Das Kartenmaterial aus 1907 und später weist nirgends auf Welz hin. Die einzige Fabrik direkt an der Blücherstraße ist die von Klemm. (heute Parkplatz am Kreishaus) Selbst, wenn Carl Welz Pächter von Teilen dieser Fabrik gewesen wäre, kann ich auf dem Luftbild keine Ähnlichkeit mit dem Rätselbild erkennen.
Wer hat ein Foto vom Forster Intershop? Das hier abgebildete Wohn- und Geschäftshaus, an der Ecke August-Bebel-Straße-Berliner Straße (heute REWE-Parkplatz) ist sicher noch älteren Forstern als „Intershop“ bekannt. Das war ein Laden, in dem man für Devisen oder Forumschecks Westwaren einkaufen konnte. Möglichweise hat doch der ein oder andere diese ungewöhnlich Geschäft mal fotografiert und stellt das Bild als Zeitdokument hier zur Verfügung.
Das erste Rätsel der Woche in diesem Jahr wollen wir (der Museumsverein) nutzen, um erneut auf vermisste Objekte aus dem Museum aber auch aus dem Stadtbild aufmerksam zu machen. Das Museumsgut im „Alten Amt“ war gerade in den unmittelbaren Kriegs- und Nachkriegsmonaten in schwierigen Verhältnissen. Manches ging bei Auslagerungen, Rückführungen und anderen Umständen verloren. Die „AG Verschollenes“ im Museumsverein will aber die Hoffnung nicht aufgeben, dass alles für immer verloren und vernichtet ist. Deshalb bleiben wir an dem Thema und den Objekten. Mit einer beständigen Öffentlichkeitsarbeit in 2025 wird es hoffentlich gelingen historisches Museumsgut in unser neues Museum zurückzuführen. Ebenso auch Kulturgut aus dem öffentlichen Stadtraum und der Umgebung. Der Museumsverein freut sich immer über Ansprache in der Sache! Mehr unter: https://museumsverein-forst.de/verschollene-exponate/
1. Gemälde der Herzogin Elisabeth 2-3. Zeichnungen und Tagebücher des Chronisten Friedrich Passarius 4. Gemälde mit Portrait von Joh. Arndt (1753-1828), Erbauer der ersten Fabrik der Stadt
5. Forster Kaufmannswagen, Aquarell von Samuel Erler, 1847 6. Ansicht von Forst gegen Mitternacht 1834 7. Gemälde der Kantor-Clausnitzerischen Fabrik, Künstler eventuell Carl Clausnitzer selbst
8. Innungspokal der Tuchmacher- und Walkergesellen, 1753
9-10. Rosengarten-Gemälde von Max Heilmann 11. Taufstein mit Bibersteinwappen
12-13. Wassernixe und das Mädchen mit den Krügen aus dem Rosengarten 14. Gutsglocke Klinge aus 1655, Bronze 26 kg
15. Kette des Forster Oberbürgermeister 1940
16. Gedenktafel für Gefallenen des 1.WK von der Feuerwehr
17. Gedenktafel für den Ehrenbürger Gustav Jacobi, Marmor 1,50m breit
18. Bronze -Spiralfibel 30 cm breit, 500g schwer 19. Widderköpfchen – Amulett aus der Billendorfer Kultur 8cm
Zitat von FOR-Zeitzeuge im Beitrag #78Das Rätsel der Woche Nr. 42 beschäftigt sich mit einem kleinen Hügel mit den Resten eines Geländers. Er liegt zwischen dem nordöstlichen Ende des Stadions und der alten Bahnlinie Forst-Weißwasser. Was hat es mit diesem auf sich? Wofür diente er?
Einige Anmerkungen und Erkenntnisse zum RdW 42. Es ging um den Hügel am Stadion mit Treppe und Geländer.
Bekannt geworden ist jetzt ein Foto aus der Zeit des Stadionbaus. Baubeginn 1919, Eröffnung 1921 An der Stelle des heutigen Hügels ist eine Baulichkeit (?) zu erkennen. Jedoch gibt das Foto dann doch keine Lösung her.
Interessanter ist hier aber das Planblatt mit dem Stadion. Unter dem östlichen Teil des Stadions verläuft der Keunsche Graben oft auch als Blaubeergraben bezeichnet. An der Stelle des heutigen Hügels tritt er aus dem Stadion wieder aus und quert im weiteren Verlauf die Bahnlinien nach Weißwasser und nach Sorau. Bis jetzt ist es noch eine Spekulation. Aber möglerweise steht die Querung des Grabens mit der Bahnlinie im Zusammenhang mit dem Hügel.
Hat irgendetwas vom Maler Rudolph Teschow überdauert? Auch vor den heute bekannten Malern des frühen 20. Jahrhundert wie Jennrich, Behr, Jähne, Sellge … war ein Maler in Forst bekannt, der heutzutage aber gänzlich vergessen scheint. RUDOLPH TESCHOW. Seine Gemälde schmückten beispielsweise ab 1888 den Speisesaal der Forster Freimaurerloge. Das Teschow als künstlerischer Maler ein Begriff im 19. Jahrhundert in Forst war, zeigt sich auch in einem Kriegstagebuch, das im Forster Tageblatt Nr. 215 vom 14. September 1910 erschien und Szenen aus dem Deuscht/Franz. Krieg 1870/71 zitiert. „Ein schauriges, aber erhabenes Feuerwerk gibt es des Nachts, wo jedes Geschoß, einen Feuerbogen ziehend, seinem Ziele zusaust. Es gibt wirklich herrliche Kriegsbilder hier, und habe ich schon manchmal Herrn Teschow her gewünscht.“ Welche Spuren, Zeugnisse und Werke können wir noch zum Maler Rudolph Teschow zusammentragen?
Hat irgendetwas vom Maler Rudolph Teschow überdauert? Welche Spuren, Zeugnisse und Werke können wir noch zum Maler Rudolph Teschow zusammentragen?
Zum Rätsel der Woche (Nr. 50) Erste Spur zu einem Werk des Malers Rudolph Teschow. Auf einem, nun auch schon wieder 22 Jahre alten Sacroer Heimatkalender, fand sich eine erste Spur des Malers. Das Titelblatt des Kalenders ziert ein Gemälde der Sacroer Kirche, hier noch ohne Kirchturm. Dieses Bild soll nach einer Vorlage von Teschow entstanden sein.