Am 22.08.2024 haben Polizeibeamte der Woiwodschaftspolizeidirektion Stettin einen Renaissance-Grabstein von Christina von Schöneich, geborene von Panwitz, wiedergefunden, der 1999 aus der ungenutzten Kirche in Amtitz/Gębice bei Guben gestohlen wurde. Nach Angaben der KWP in Stettin wurde das Objekt in der bewachten Vorhalle der Kathedrale in Kamień Pomorski sichergestellt, wo sie bis zur Entscheidung der Staatsanwaltschaft verbleiben wird. Der Erfolg war möglich dank des großen Engagements des Koordinators für die Überwachung von Fällen von Kriminalität gegen Denkmäler, Superintendent Marek Łuczak von der Woiwodschaftspolizeidirektion in Stettin, der Informationen über das Denkmal einholte und das Verfahren zur Identifizierung des Objekts einleitete, indem er Anfragen an das Ministerium für Kultur und Nationales Erbe, das Nationale Institut für Kulturerbe und die Woiwodschaftsdenkmalpfleger schickte.
Das Denkmal wurde anhand der Fotos identifiziert, die von Frau Kamila Domagalska, der stellvertretenden Woiwodschaftsdenkmalpflegerin in Lubuskie, die auch Koordinatorin für die Überwachung von Fällen von Kriminalität gegen Denkmäler ist, übermittelt wurden. Grundlage für die Identifizierung war die Inschrift auf dem Grabstein, aus der hervorging, dass der Ehemann der verstorbenen Christina, geborene von Panwitz, Philip von Schöneich war, der Besitzer von Zajączek (deutsch: Haasel). Die Polizeibeamten haben das Denkmal innerhalb weniger Stunden nach der Übergabe des Materials zu dem identifizierten Objekt geborgen. Besonders hervorzuheben ist nicht nur die professionelle Vorbereitung der Aktion durch das KWP in Szczecin, sondern vor allem die Organisation des sicheren Transports und der Sicherung der schweren Sandsteinplatte. Der geborgene Grabstein ist ein Objekt, das im Buch A des Denkmalregisters unter der Nr. 2197, Punkt 2 eingetragen ist. Bis zum Diebstahl war das Denkmal an der Fassade der Kapelle der ehemaligen evangelischen Kirche in Amtitz/Gębice angebracht. Zuvor, im Jahr 1998, wurde der Grabstein von Christinas Ehemann, geb. von Panwitz, Philip von Schöneich, gest. 1589, von derselben Stelle gestohlen (Denkmalregister Nr. 2197, Pos. 1). Der Grabstein von Philip von Schöneich wurde nach dem Diebstahl ins Ausland gebracht und wird derzeit gesucht. Die Kirche in Gębice befindet sich im Besitz des Staatsschatzes. Im Jahr 2016 führte der Landkreis Krosno Reparatur- und Konservierungsarbeiten an dem Denkmal durch. Der wiedergefundene Renaissance-Grabstein mit einer Reliefdarstellung von Christina von Schöneich, geborene von Panwitz (wahrscheinlich aus der Linie Königswarthe - nur der erste Buchstabe des Ortes ist auf dem Foto lesbar) wurde aus Sandstein gefertigt. Christina war die Ehefrau von Philipp II. von Schöneich, dem Besitzer von Zajączek (deutsch: Haasel). Sie starb wahrscheinlich um 1600. Die Frau ist mit dem Gesicht und zum Gebet gefalteten Händen dargestellt. Die Figur ist in ein bodenlanges, bescheidenes, steif gefaltetes Kleid gekleidet, das an den Handgelenken mit Spitzenmanschetten verziert ist. Über dem Kleid liegt ein Mantel mit symmetrisch gefalteten Bahnen am unteren Ende. Der Kopf der Figur wird von einer Tunika bedeckt, die fast bis zu den Ellenbogen reicht. Der untere Teil des Gesichts und des Dekolletés wird von einem Unterschleier bedeckt. Die Vorderseite der Tafel ist von einem Bordürenband mit einer zweizeiligen Inschrift umgeben, die in der linken oberen Ecke der Tafel beginnt: „ANNO - / IST - DIE- ALHIR - LIGENDE- EDLE -EHRENTVGENTREICHE - ERAW- CHRISTINA- GEB/ORNE PANWITZIN - AVS DEM HAVSE - K[-]/[-] - EDLEN - GESTRENGEN - ERNVESTEN - PHILIP - SCONEICHS - ZVR -/ HASEL-. EHLICHE - HAVSERAW - IHR - ALTERS -IM IN - GOT - SELIGLICHEN - ENT/SCHLAFFEN - DER - TREWE GOT - VORLEIN / [-]HR - EINE - SELIGE - RVHE - VND - FROLICHE - AVFFERSTEHVNG - ZVM - EWIGEN - LEBEN -AMEN-“. In eckigen Klammern werden beschädigte Buchstaben angezeigt, Schrägstrich die nächste Zeile. Deutsch, Großbuchstaben, Buchstaben konkav. Oben, an den Seiten der Figur und unten, auf ihrem Kleid, je zwei Reliefwappen (Wappen oben mit dem Familiennamen signiert). Links (rechts - heraldisch) das Wappen des Vaters der Verstorbenen, rechts das ihrer Mutter. Wappen des Vaters: von Panwitz - zweigeteilter Schild in Streifen, das obere Feld zweigeteilt; in der Helmzier über dem Helm in einer Krone auf einem Schaft ein Büschel Hahnenfedern, vier pro Seite. An den Seiten des Wappens die Inschrift: „D-V // PAN-/WITZ“. Unten auf dem Tuch das Wappen der väterlichen Großmutter (von Bock?) - im Feld ein aufgestiegener Bock (?) nach links, im Kleinod über dem Helm in der Krone ein Bockkopf (?) nach links. Das Wappen oben rechts auf dem Schild: von Wiedebach - im Schild ein Adler, im Kleinod über dem Helm drei Straußenfedern. An den Seiten des Wappens die Inschrift: 'D-V // WIE/DEBACH//ER. Unten, auf dem Tuch, das Wappen der Großmutter mütterlicherseits (von Berge?) - in einem zweigeteilten Schild im Gürtel unten ein Steinbock im Kleinod über dem Helm zwei Mühlräder und Pfauenfedern. Die Tafel wurde noch vor dem Tod von Christina von Schöneich gestiftet, wahrscheinlich gegen Ende des 16. Darauf deutet die Tatsache hin, dass das Todesdatum und die Zahl (Jahre, Wochen und Tage), die das Alter der Verstorbenen angibt, nicht eingraviert sind. Kamila Domagalska
Ergänzung: Desweiteren war zu erfahren, das der Stein auf einem Privatgrundstück in einer der Küstenstädte des Bezirks Gryfice/Greifenberg gefunden gefunden wurde. Die Polizei wies darauf hin, dass der Stein auf dem Grundstück an einer öffentlich zugänglichen Stelle lag und nicht versteckt war. Der Mann, der in den Besitz des Denkmals kam, erklärte den Beamten, er habe die alte Steinplatte im Jahr 2000 „von einem Händler“ gekauft und wisse nicht, woher sie stamme.