Viele Forster Einwohner werden sich sicherlich noch an den Fluglärm, vor allem in den sechziger und siebziger Jahren, erinnern. Besonders dann wenn Nachtflüge angesagt waren und mit Nachbrenner gestartet wurde, gab es enormen Lärm, der manch einen um den wohlverdienten Schlaf gebracht hat. In den fünfziger Jahren wurde in Preschen der einst Flugplatz errichtet, anfangs noch als AEROCLUB firmiert, später dann, 1956 mit Gründung der NVA wurde es das Jagdgeschwader-3 und war der 1. Luftverteigungsdivision unterstellt. Anfang der achtziger Jahre erhielt der Truppenteil den Traditionsnamen "Wladimir Komarow". Aufgrund des ständigen Flugbetriebes, das Jagdgeschwader war im Diensthabenden System der Luftstreitkräfte integriert, kam es auch zu Flugzeugabstürzen im Forster Umland, so u.a. in Kölzig, Horno und Döbern. Heute kann man wohl sagen, oder besser gesagt schreiben, die Stadt Forst hatte sehr viel Glück, dass sie mit solchen Vorkommnissen verschont blieb. Kaum auszudenken, wenn solch eine MIG über Forst abgestürtzt wäre. Diese Vorkommnisse wurden zu DDR-Zeiten stets unter Verschluss gehalten, die Bevölkerung erfuhr nur im selten etwas davon. Vor einigen Tagen habe zu einer Recherche einen interessanten Link gefunden, welcher Flughavarieen des JG-3 auflistet. Heute kann man wirklich sagen, die Forster lebten mitunter gefährlich, aber ohne es zu wissen.
Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind mit meinem Fahrrad zu einem Brand gefahren bin, der an einem Wohngebäude Cottbuser Str. / Elsterstr. stattfand. Dieser soll nach Absturz von Flugzeugteilen ausgebrochen sein und wurde durch die Forster Feuerwhr gelöscht. Die Maschine sollte, nach damaligen Erkenntnissen, zum Flugplatz Cottbus gehört haben und abgestürzt sein. Die Absturzstelle war aber nicht in Eulo, dort sind nur die brennenden Teile niedergegangen und haben dort an einem Gebäude den Brand ausgelöst. Bei dem Gebäude handelte es sich, wenn ich mich recht erinnere, um das Gebäude des Konsums in Eulo. Zu einem Ereignisjahr kann ich aber keine Angaben mehr machen.
Tja so entwickeln sich die Legenden ... In Eulo stürzte tatsächlich am 16.12.1968 eine "ganze" MIG ab (MiG-21SPS/K mit der taktischen Nr. 990) Sie war führerlos. Der Pilot katapultierte bei Cottbus und die Maschine ging wegen Spritmangel runter. Die Maschine war nicht aus Cottbus sondern vom JG 9 in Peenemünde. Cottbus war nur als Ausweichlandeplatz vorgesehen, da Peenemünde und andere nördliche Plätze wegen dichten Nebels nicht mehr angeflogen werden konnte.
Siehe mein Artikel im Forster Jahrbuch 2011 "Geheime Verschlusssache C 78033 - Das Flugvorkommnis in Eulo"
Ja Rüdiger, daran kann ich mich auch erinnern. Dies muss so Mitte der sechziger Jahre gewesen. Ich weiss noch, dass es ein Gebäude stadtauswärts auf der rechten Seite war.
Es gibt aber außer Flugabstürzen auch eine Legende zu einer angeblichen Flucht in den Westen. So soll ein Pilot des Jagdgeschwaders Mitte der 50'iger Jahre mit einer Mig17 und diversen Dokumenten in den Westen getürmt sein. Wahrheit oder Kneipentratsch