Vermutlich hat jeder Forster als Sportler, Zuschauer, Besucher der legendären Wasserturmfeste, Schüler … irgendeine Erinnerung oder Berührung mit dem heutigen Stadion am Wasserturm. Und genauso vielfältig ist auch die 100 jährige Geschichte dieser Sportanlage, die sich über vier Gesellschaftssysteme erstreckt. Einiges davon wird der kommende Forster Geschichtsstammtisch aufgreifen. Dazu noch ein wichtiger Hinweis: Die kommende Veranstaltung findet nicht wie üblich am letzten Donnerstag im Monat sondern schon am Mittwoch den 28. Juli statt. Bitte weitersagen!
Mut zur Lücke – 78. Forster Geschichtsstammtisch 100 Jahre Forster Stadion war diesmal das Thema der monatlichen Veranstaltungsreihe des Forster Museumsverein. Die Vereinsmitglieder Hagen Pusch und Thoralf Hass skizzierten dabei die interessante Baugeschichte und erinnerten an bedeutende Veranstaltungen. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie Cottbus-Sorau um 1870 begannen erste Trockenlegungen der legendären „Schwarzen Grube“. So entstand ein Gelände, das vor allem als Eislaufanlage von den Forstern genutzt wurde. In den frühen 1920 ziger Jahren wurde dann im Rahmen von „Notstandsarbeiten“, heute würden wir Arbeitsbeschaffungsmaßnahme sagen, der Stadionbau begonnen. Unter der Leitung von Gartendirektor Boese entstand eine Anlage, die wesentlich größer als das heutige Stadion war. Tennis- und Kinderspielplätze mit Planschbecken, kleine Parkanlagen am Stadionrand gehörten einst mit dazu. Und 14.000 Besucher sollten bequem Platz haben. In der Spitze konnte das Stadion 20.000 Besucher fassen. Thoralf Hass ging dann in seinen Vortrag auf große und bedeutende Sportveranstaltungen und auf die beliebten Wasserturmfeste ein. Gleich zu Beginn stellte er klar, dass das Stadion am Wasserturm nie Ziel für eine Friedensfahrt war aber mehrfach Ankunftsort für die DDR-Rundfahrt. Aus der heute unvorstellbaren Fülle der Feste, Veranstaltungen, Wettkämpfe, legendären Fußballspielen… konnte an nur wenige Höhepunkte erinnert werden. Dabei half auch ein kurioser Zufallsfund. Auf einer alten Potsdamer SED-Zeitung, die als Schutz um ein Buch gewickelte war, fand sich ein Bericht von der Einweihung des „Stadions der Einheit“ nach dem 2. Weltkrieg. Die vielen persönlichen Erinnerungen an Spartakiaden, Sportlehrer usw. tauschten die rund 60 Besucher im Anschluss bei Bratwurst und Bier aus.