Leider wurde diese beliebe Restauration im Zuge der Neubebauung abgerissen. Historisch gesehen, ein großer Verlust für unsere Heimatstadt.
Von diesem Bildmotiv existieren zwei fast identische Aufnahmen, Der Unterschied: Auf einem der zwei Fotos parkt ein Auto vor der Gaststätte sowie die Fernsprechnummer der Pfefferkuchendiele ist eine andere.
Eben las ich auf einem anderen Medium die Frage, woher eigentlich der Name "Pfefferkuchendiele" kam ...
Ich habe mal geschaut, was die "Grundlagenliteratur" von Frank Owczarek dazu sagt. Dort fand ich, dass die Bemalung der Gaststätte und vor allem der Fensterläden an ein Pfefferkuchenhaus erinnerte. Offen blieb die Frage, was eher da war, die Bemalung oder der Name. Oder war es ein Gesamtwerk/Konzept? Auf alle Fälle ist der Name erst nach 1911 entstanden. Zuvor hieß das Haus einfach Carl Dickmanns Restaurant.
Auf der in dem o.g. Buch abgebildeten Speisekarte waren keine Pfefferkuchen zu finden.
Hinter dem Angebot "Pfefferkuchendiele Delikatess" für 0,45 RM !!! verbarg sich "Hausmacher Wurst nach Altväter Art mit Brot".
David Furkert stellte noch dieses Bild von der Pfefferkuchendiele zur Verfügung. Die Blick vom anderen Ende der Wasserstraße ist eher selten. Am Haus hinter der Diele sind die Abrissarbeiten schon im Gang.
Eine Sache fiel mir hier am Rande noch auf. Vermutlich hätte ich auch Diekmann geschrieben. Aber es heißt doch Dickmann ...
Wolfgang Packe, Nachfahre der letzten Gastwirtsfamilie gibt einige Auskünfte zur Pfefferkuchendiele.
"Diese wunderschöne Eckkneipe wurde Mitte der 60er Jahre von meine Eltern Kurt und Gertrud Packe bewirtschaftet. Auf dem Bild zusehen, oben die 3 grösseren und das kleine Fenster war die Küche vorhanden! Unten die 6 Fenster war die Kneipe. Die Kneipe war immer sehr finster da die Wände alle dunkelbraun getäfelt waren. Dazwischen immer Ölgemälde eingearbeitet. Dieses Bauwerk wurde damals unter Denkmalschutz gestellt und danach promt abgerissen. Diese Eckkneipe war innen und aussen ein kleines Kunstwerk.
Auch wenn die jüngeren Generationen nie in der Pfefferkuchendiele eingekehrt sind, so wird dieses Gasthaus noch länger im kollegtiven Gedächtnis der Stadt bleiben.
Und eben wurde auch auf dem Gelände zwischen Markt und Lindenplatz die Betonplatten neu gestaltet. Auch hier u.a. mit einem Motiv der Pfefferkuchendiele.