Als im Sommer 1969 im ehemaligen Bezirk Cottbus das 6. Pioniertreffen veranstaltet wurde, erhielt die Bezirksdelegation Potsdam den Auftrag, die Geschichte der Panzerkämpfe und des Besuchs von General Mitrofanow, der 1945 die russische Panzerbrigade kommandierte und der Gahry 1968 mit einer sowjetischen Pionierdelegation besuchte, zu erforschen. Schnell war die Idee geboren, auf Gahryer Grund und Boden ein Ehrenmal für die Rote Armee nach dem Entwurf des Gahryer Bürgermeisters Erich Scheibe zu errichten. Als Standort wurde ein zentraler Platz gefordert. Da kam nur die Dorfaue in Frage. Auf der stand jedoch bereits ein Denkmal für die gefallenen Gahryer Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg.
Die anschließende Abtragung des Mahnmals sorgte für große Unruhe und erbitterte Debatten im Dorf. Es fand schließlich auf dem Friedhof im benachbarten Trebendorf seinen Platz, wo es sich noch heute befindet. Auf dem ursprünglichen Standort erbauten die Handwerker der ZBO (Zwischengenossenschaftliche Bauorganisation) aus Jocksdorf ein Denkmal, das mit der daran angebrachten Tafel und der Inschrift "Ruhm und Ehre den sowjetischen Gardepanzersoldaten 1945" an die gefallenen russischen Soldaten der Panzerschlacht erinnerte. Auf dem Sockel davor fand ein "Minipanzer" - eine Nachbildung des legendären "T34" seinen Platz, die von den Lehrlingen der damaligen TGA (Technische Gebäudeausrüstung) in Forst anhand von Fotografien nachgebaut wurde.
Das etliche Zeit vorher an die sowjetischen Truppen in der Garnisonsstadt Wünsdorf gerichtete Schreiben mit der Bitte um die Angabe von Maßen blieb unbeantwortet. Am 6. August 1970 wurde mit großem Zeremoniell, aus Forst "generalstabsmäßig" organisiert, die Einweihung in Gahry vollzogen. … Der Brief nach Wünsdorf wurde noch mit einiger Verspätung, jedoch ganz unkonventionell "beantwortet". Eines Tages traf auf dem Güterbahnhof der Kreisstadt Forst zum großen Erstaunen der Verantwortlichen ein Panzer vom Typ T34 ein. Er wurde erst einmal nach Preschen, auf den damaligen Militärflugplatz gebracht. In Forst wurde befunden, man könne ihn selbst gut gebrauchen. So kam auch Forst noch zu einem Panzerdenkmal. Die kleinere Ausgabe in Gahry wurde nach der politischen Wende nach Aussage der Einheimischen "von Auswärtigen in einer Nacht- und Nebelaktion" entfernt und vor der SED-Kreisleitung in Forst abgesetzt. Dort wurde es zuletzt gesehen. aus Lausitzer Rundschau 05.05.2005
Sehr interessant, diese Informationen war mir bisher nicht bekannt. Ich werde demnächst zu den schweren Kämpfen in Gahry und Trebendorf hier ausfürhlich schreiben. Dennoch Danke Frank, für Deinen Beitrag.