Es ist immer wieder erstaunlich, was Bilder vom ehemaligen Forster Panzerdenkmal auslösen. Eine Anlage, die scheinbar eher zufällig entstand und die nicht einmal 20 Jahre existierte.
Angela Hanschke schreibt in einem Artikel für die Lausitzer Rundschau vom 05. Mai 2015, dass lediglich ein kleines Denkmal für Gahry geplant war und man von den sowjetischen Truppen in Wünsdorf nur die Maße für einen T34 erfragte um danach ein einfaches Modell zu fertigen. Statt der Maße stand eines Tages gleich ein ganzer T34 auf dem Forster Bahnhof. Den Artikel finden Sie hier.
1971 wurde das Denkmal dann eingeweiht. In diesen Zusammenhang kam es auch zur Umbenennung der Amtstraße in Straße der Befreiung. Hier einige Bilder dazu:
In der Broschüre "Denkmalpflege im Kreis Forst" von Max Balde aus 1977 oder 1978 steht dazu folgendes:
In den weiteren Jahren wurde das Panzerdenkmal der Aufmaschplatz für die Vereidigung von NVA-Soldaten und ähnlicher Massenveranstaltungen
"Das ungeliebte Denkmal, das das Gedenken an Krieg und Befreiung selbst militaristisch in Szene setzte, wurde im Herbst 1989 zu einem zentralen symbolischen Ort der örtlichen Oppositionsbewegung um den kirchennahen „Ökumenischen Friedensarbeitskreis Forst/Lausitz“. Zu den Forderungen gehörte unter anderem die Beseitigung des Panzers ..."(Zitat aus "Bild des Monats August 2015 von Stadtarchivar Dr. Klussmann)
Am 12. Januar 1990 wurde der Panzer dann vom Sockel gezogen und zur Verschrottung nach Cottbus gebracht. Ein paar Bilder gibt es dazu hier.
Etwa 10 Jahre lag der Platz brach. Danach richtete man 2001 auf dem Gelände den "Platz der Jahresbäume" ein. In der Zwischenzeit ist er gefüllt. 2017 pfanzte man hier den letzten Jahresbaum. Die Tradition soll nun am Gutenbergplatz fortgesetzt werden.
Doch wie sah das Gelände vor der Errichtung des Panzerdenkmals aus? Die Zeit zwischen 1945-1970 muß hier leider offen bleiben. Aber vielleicht weiß ein Forenleser hier mehr und kann davon berichten oder auch das ein oder andere Foto einstellen.
Hier kann ich ein Foto aus der Zeit vor 1945 präsentieren. Aufgenommen von der Luisenschule/Goetheschule in Richtung Wasserturm. Gut zu erkennen ist, dass auch dieser Platz für eine Textilfabrik (G. Neumann) bebaut war.
Das rote Viereck ist ungefähr der Platz der Jahresbäume bzw. die Anlage mit dem ehemaligen Panzerdenkmal. Der rote Kreis markiert den Kreisverkehr: Amtstraße-Badestraße-Max-Fritz-Hammer-Straße
Ich war zur Einweihungsfeier mit meiner Schulklasse der EOS dabei. Die S/W-Bilder hat mein Vater erstellt. Die Feierlichkeiten wurden umrahmt von einer Kunstflugkette der GST. Ein würdevolle Einweihung an die mich Forst erinnert. Viele Grüße Bernd Sandhöfer
Vor der Brachfläche nannte sich das Gelände - ADMV - Dreieck. Ich kann mich erinnern, als Kind dort mal ein K- Wagen- Rennen erlebt zu haben. Ich denke mal, dass dies Mitte-Ende der 60 war. War damals schon ein Erlebnis!!!!
Ich muß mich korrigieren. Im ersten Beitrag oben habe ich geschrieben, dass das "Panzerdenkmal" 1971 eingeweiht wurde. Dies soll am Vorabend des 54. Jahrestages der Oktoberrevolution geschehen sein - also am 6. Oktober 1971. Das ist soweit in Ordnung. Darüber hinaus schrieb ich, dass mit der Einweihung des Denkmals auch die Straßenumbenennung der "Amtstraße" in "Straße der Befreiung" stattgefunden hat. DAS STIMMT NICHT! Die Umbenennung fand am 17. April 1975 (also vier Jahre später) anlässlich des 30. Jahrestages der "Befreiung" der Stadt Forst statt. Ein Foto vom Einweihungsakt stand am 18. April 1975 auf der Titelseite der Lausitzer Rundschau.
Die Frage am Anfang war ja, was war vor dem Panzerdenkmal auf dem Platz. Einen gewissen Eindruck vermittelt hier das Bild aus der Sammung Pusch. DANKE HAGEN!
Zur Fragestellung, wie der Platz mit dem ehemaligen "Panzerdenkmal" zuvor aussah, ist mir nun das Dezember Kalenderbild mit Motiven aus dem Forster Stadtarchiv aufgefallen. Es zeigt rechts den Bereich der Luisenschule und dem "Alten Amt" (nicht mehr im Bild) und links den Bereich auf dem dann in den 1970 ziger Jahren das "Panzerdenkmal" gebaut wurde.
Hier wieder eine Ergänzung zum Thema, was vorher auf dem Platz der Jahresbäume/Panzerdenkmal stand.
Hier ein Blick von der Kreuzung Max-Fritz Hammer-Straße in die Planckstraße mit Blickrichtung "Altes Amt" und Goethe-Schule. Links die in Trümmern liegende Tuchfabrik Neumann. Das "Panzerdenkmal" stand im Grunde auf den Resten dieser Fabrik.