Seit 1998 schaut er auf dem großen Wandbild in der Frankfurter Straße aus dem Führerstand der Jule. So ist eines der bekanntesten Forster Unikums weiter im Stadtbild erhalten geblieben. Das war schon eine recht schelmische Idee, „Schwärzel“ auf die „Schwarze Jule“ zusetzen.
Die wohl bekannteste Geschichte, die man Karl Schwärtzel (1859-1934) nachsagt ist die mit der Soße im Frack. Gerd Kundisch schrieb sie im Sommer 2014 noch einmal in der Lausitzer Rundschau: Karl Schwärtzel kannte sich überall aus und wusste Bescheid. Viele Episoden erzählte man sich über ihn und ebenso viele gingen verloren. So soll er Paaren, die sich zur Trauung an der Stadtkirche einfanden, in Frack und Zylinder gekleidet aus der Kutsche geholfen haben. Sein Sinnen und Trachten ging allein dahin, als Gast am anschließenden Festmenü teilhaben zu können. Einmal soll er sich unter die Hochzeitsgäste im Hotel "Textil" gemischt haben. Während der Kellner im Vorraum des Saales den Braten und andere leckere Dinge abstellte, suchte und fand Schwärtzel eine passende Gelegenheit um sich diverse Leckerbissen einzustecken. Dabei erwischt, half ihm der Kellner auf seine Weise weiter und goss ihm die Soße in seinen Rock. Das war dann wohl doch kein Akt der Freundlichkeit mehr.
Die niedergeschriebenen Überlieferungen zu Karl Schwärtzel ähneln sich alle auffallend: siehe: Gerd Kundisch im Forster Jahrbuch 2009 – „Schwärtzel – ein Forster Unikum wurde vor 150 Jahren geboren.
Hier noch ein Nachtrag aus den Kirchenbüchern von Forst zu Johann Carl Wilhelm Schwär(t)zel (zwei unterschiedliche schreibweisen aus dem Taufregister und dem Beerdigungsregister). Geboren wurde er am 31.10.1859 in Forst, gestorben ist er am 20.07.1934 in Forst. Er war ein unehelicher Sohn der Mutter Johanna Caroline Schwärzel.
Ich wüsste ja zu gerne, ob er sich nun mit t oder ohne t schrieb - beides kommt abwechselnd vor, also möglicherweise mit meinem Großvater Erich Schwärzel, Heimatforscher in Forst (geb 1902 in Kalke/Triebel) verwandt war. Zumindest wurde Karl am gleichen Tag wie mein Großvater geboren, nur eben vier Jahrzehnte vor diesem.
Ich glaube, das mit t oder ohne sollte kein Hindernis sein um Bezüge oder Verwandschaftsverhältnisse zu klären. In der Zeit gab es oft kleine Ungenauigkeiten. Geburts- oder Todeanzeigen wurden oft mündlich bei den Standesämtern oder Kirchen angezeigt und nicht nur von Familieangehörigen.
Nicht nur auf das Wandbild in der Virchowstrasse hat es Karl Schwärzel geschafft. Schon 1955 hatte der „Forster Kreis“ ihn auf dem Kalenderblatt für den Monat März verewigt.