Schon vor der Entscheidung über Polens Nachkriegsgrenzen im Potsdamer Abkommen wurde das deutsche Gebiet östlich der Neiße der polnischen Administration unterstellt – die hinzugewonnenen Westgebiete sollten unumkehrbar gesichert werden. Damit einher ging die Vertreibung der deutschen Bevölkerung. Offiziell gab es im Vorfeld keine Informationen über die geplante Ausweisung. Der Befehl wurde erst am Morgen des 22. Juni 1945 bekannt gemacht. Darin wird die Bevölkerung aufgefordert, ihre Häuser unverzüglich zu verlassen. Von Sammelplätzen aus wurden die Menschen in Marschkolonnen bis zur Neiße gebracht. Personen, die zur Aufrechterhaltung der Produktion in Fabriken und in der Landwirtschaft benötigt wurden, durften vorerst bleiben. Auch sorbische Muttersprachler entgingen der Ausweisung, da diese zu den slawischen »Autochthonen« gerechnet wurden, sowie einige katholische Pfarrer. (Text: Stadtmuseum Zittau)
Das erhaltene Originaldokument präsentiert das Stadtmuseum Zittau in der "entKOMMEN-Ausstellung"