Im Frühjahr 1934 arbeitete das Forster Tiefbauunternehmen Walter Schmidt, bei sogenannten Notstandsarbeiten, an der Trockenlegung der Naundorfer Wiesen. Zur besseren Entwässerung wurden Gräben vertieft. Dabei stieß man auf den damals größten Einbaum in Mitteleuropa mit einer Länge von knapp 17 Meter.
Noch heute kann man über die Umsicht des Tiefbauunternehmens Walter Schmidt (heute die Firma Schmidt-Dunkel) nur staunen, dass diese archäologische Besonderheit erkannt wurde. Experten aus den Berliner Museen, Presse und Fotografen eilten herbei. So entstand auch das bekannte Bild von der Hebung des Einbaumes. Angeblich dauerte es drei Tage um mit dreißig Mann und drei Flaschenzügen das alte Wasserfahrzeug zu bergen. (Das Bild lässt mich da etwas zweifeln)
Der Einbaum blieb letztlich in Forst. Der Überlieferung nach wurde er mit Leinöl konserviert und sollte im städtischen Gymnasium (Jahnschule?) präsentiert werden. Stattdessen kam er jedoch 1935 oder später in einen speziellen Unterstand an das damalige Forster Museum, dem "Altes Amt".
Paul Decker veröffentlichte rund ein Jahr nach der Entdeckung einen Artikel in der Beilage des Forster Tageblatt.
In den Kriegs- oder Nachkriegswirren verliert sich die Spur des Einbaums. Es wird angenommen, dass er in den Notzeiten als Feuerholz diente.
Weitere Quellen zum Einbaum u.a. Aus der Heimat, Beilage zum Forster Tageblatt 2/1935 Aus der Heimat, Forster Geschichten, undatiertes Heft aus dem UK-Verlag um 1992 Lausitzer Rundschau – online-Ausgaben: 13.11.2004 Forster Altertums-Museum entstand vor rund 100 Jahren 15.06.2007 Viele Eindrücke der Vergangenheit
Aus Kreisen der ehrenamtlichen Bodendenkmal-Pfleger kam heute der Hinweis zum Fundort des Naundorfer Einbaums. Vielen DANK dafür. Und wenn man sich die Satelitenaufnahme mit dem Neißealtarm ansieht dann erschließt sich auch der Fundort.
Dazu noch ein weiterer Beitrag aus: Niederlausitzer Mitteilungen, 1935