In der Denkmaltopogrfie des Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) heißt es:
Das Zentrallager des Konsum-Vereins mit Büro und Wohnungen sowie Bäckerei und Fleischerei hat seinen Standort auf der Westseite der Triebeler Straße. Diese beginnt am südlich des Bahnübergangs Berliner Straße gelegenen Verkehrskreisel und verläuft südöstlich durch den Siedlungsteil Keune bis zum heutigen Ortsteil Groß Bademeusel. Früher wurde sie als Weg von Muskau oder Poststraße nach Muskau bezeichnet. Namensgeber der Straße war der östlich der Neiße gelegene Ort Triebel (poln. Trzebiel), der bis 1945 zum Landkreis Sorau gehörte. 1935 verlief die Triebeler Straße von der Muskauer Straße bis zur Stadtgrenze (Keune) und umfasste 164 Hausnummern. 1906 nach Entwurf des Dresdener Architekten Robert Weber durch das ortsansässige Baugeschäft Karl Grape als „Consum, Centrallager mit Bäckereianlage“ für den Konsum-Verein Forst (Lausitz) errichtet.
Der örtliche Konsum-Verein entstand im Frühjahr 1865. Die konsumgenossenschaftliche Idee fand unter der werktätigen Forster Bevölkerung rasch zahlreiche Anhänger, so dass 1882 die erste Verkaufsstelle auf eigenem Grundstück in der Berliner Straße eröffnet werden konnte. Der erste genossenschaftliche Produktionsbetrieb, eine kleine Bäckerei, nahm 1897 in der Leipziger Straße seine Arbeit auf. Nach Inbetriebnahme des Zentrallagers in der Triebeler Straße wurde eine Fleischerei (Bauschein 14.11.1929) eingerichtet. In der DDR-Zeit befand sich hier der Sitz des Konsum-Kreisverbandes. Die Bäckerei lag bis zur Produktionseinstellung im Hofbereich neben der Wagenremise. Zwischen Muskauer Straße und Triebeler Straße errichteter mehrgeschossiger Bau über stumpfwinkligem Grundriss. Die ziegelsichtige Fassade durch helle Putzflächen sowie verschiedene Fensterformen und –formate belebt. Zur Triebeler Straße hin viergeschossiger Gebäudetrakt: im Erdgeschoss (Lagerräume) vier dreigeteilte, flachbogige Fenster. Im ersten Obergeschoss (Büros und Sitzungszimmer) vier schmale, ebenfalls flachbogige Drillingsfenster. Im zweiten und dritten Obergeschoss (Wohnräume und Lager) schmale hochrechteckige Fensterpaare. Das ausgebaute Berliner Dach mit Oberlichtern ausschließlich Lagerzwecken vorbehalten. Dachkonstruktion, Zwischendecken, Säulen und Träger als Eisenbetonkonstruktion der Unternehmen Wayss & Freytag AG und Windschild & Langelott GmbH. Markant die südliche, gerundete Ecke, turmartig ausgebildet und das Treppenhaus beherbergend. Der nach Westen Richtung Muskauer Straße abknickende Baukörper auf der Nordseite fensterlos und mit großen Putzfeldern über dem Erdgeschoss. Im vorderen Erdgeschoss Brotlager, Arbeitsräume, Ställe und ehemalige Kutscherstube. In den hofseitigen Funktionsgebäuden technische Anlagen (Räucheröfen, Wärme- und Elektroenergieversorgung) der Fleischerei und Bäckerei fragmentarisch überliefert. Das erste Obergeschoss mit Lagerräumen, Garderoben und großem Mehllager. Über der Dachfläche des nordöstlichen Gebäudeteils weithin sichtbarer Schriftzuf „KONSUM“ (BLDAM)
Eine Ansicht von der Fleischerei und Bäckerei veröffentlichte Hagen Pusch
Bedauerlich ist, dass die prägenden KONSUM-Buchstaben in der Zwischenzeit verschwunden sind
Hier noch eine Serie mit Bildern aus dem BLDAM und Innenaufnahmen von Sven Leopold
In anbetracht der Bilder stellt sich die Frage, was es für einen Sinn macht, Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, die dann doch nur verfallen.
Der KONSUM- Schriftzug, der einst die Einrichtung krönte, wurde kürzlich nochmal gesichtet und dokumentiert. Aber er ist wohl bei näherer Betrachtung nicht zu retten und auch nicht erhaltenswert.