Erneut ist ein Rätselbild von der fb-Seite “Wir Forst (Lausitz)“ vom 18.10.2019 Inspiration für diesen Beitrag. Er stellt das ehemalige Forster Konsum-Kaufhaus in den Mittelpunkt. Nach meiner persönlichen Einschätzung ist das vom Spremberger Architekten Josef Demkopf entworfene Gebäude das architektionisch spannendste, was in der DDR-Zeit in Forst entstanden ist. Heute steht es sogar unter Denkmalschutz.
Hier Bilder aus der Zeit vor dem Aufbau.
Ein wunderbares Zeitzeugnis ist dieses Bauschild.
Am 1. Dezember 1963, erfolgte die offizielle Eröffnung. Und das Haus war nach der Anzeige schon etwas Bedeutendes Im Bezirk Cottbus
Im Kaufhaus entdeckten die Kunden neben der Abteilung für Textil-Sortimente auch Abteilungen für Rundfunk, Fernsehen, Beleuchtungskörper und elektrische Haushaltsgeräte. Später kam dann auch noch eine spezielle Jugendmodeabteilung im Dachgeschoß dazu. 1988 zum 25.jährigem Jubiläum waren hier 48 Mitarbeiterinnen beschäftigt, die jährlich Waren im Wert von 11,5 Millionen DDR-Mark umsetzten. Nach der Wende zog noch einige Jahre ein NKD Kaufhaus ein. Als Verkaufeinrichtung schloss das Haus dann seine Pforten und wurde 2007/08 umgebaut. Nun verfügte das Gebäude über neun Miet- und Eigentumswohnungen, einen Aufzug, Balkone, sowie einem Physiotherapiezentrum.
Anmerken möchte ich, dass bereits 1960 mit dem Bau des Kaufhauses begonnen wurde. Allerdings war das Gebäude eine lange Zeit (bis weit nach 1961) nur als Rohbau zu sehen. Warum ist mir nachweislich nicht bekannt. Aber irgendwie soll das mit einer sogenannten "Republikflucht" eines verantwortlichen Mitarbeiters zu tun gehabt haben. Erst später ging es dann mit der Fertigstellung weiter.
So wie ich heute beim 71. Forster Geschichtsstammtisch erfahren und gesehen habe, ist der Rohbau, der aus der Ruine vom Geschäft Carl Hammer/Trupke entstand komplett abgerissen worden. Das Forster Konsumkaufhaus ist tatsächlich ein Neubau von Grund auf!
Hier der Rohbau/Investruine, die vor dem Neubau des Konsumkaufhauses dort stand.
Wieder was gelernt … das Konsumkaufhaus ist das einzige in der DDR-Zeit erbaute Forster Gebäude, das heute unter Denkmalschutz steht! Dies und noch viel mehr erfuhren und erlebten die über 100 Besucher beim heutigen 71. Forster Geschichtsstammtisches!
Was gab es denn zu den Papierkleidern noch zu berichten??? Kannte das noch wer??? Ich kann mich erinnern, dass meine Schwestern auch solche Teile hatten. Ich glaube zu wissen, dass der Stückpreis bei 10,00 Mark lag und man diese 2 mal waschen konnte. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war das Material, mit heute verglichen, eine Art Vlies. Auf jeden Fall waren diese gloßblumig bedruckt - also schön bunt- Tolle Geschichte... War eine sehr interessante Veranstaltung- Danke -
Das kann so nicht stimmen, da datierte Fotodokumente den Abriss des im Rohbau stehenden Altgebäudes auf 1960/61 belegen. Erst danach wurde bis auf die Kellerräume Baufreiheit für den Neubau geschaffen.
Das große Konsum "K" wanderte auf den Schrott. Nach Recherchen von Hagen Pusch - er schrieb dazu:
Die Frage nach dem verschwundenen KONSUM-Logo vom Kaufhaus konnte beantwortet werden! Im Rahmen des Umbaus für NKD im Jahr 1993, wurde es, da es ca. 250 kg wog, noch an der Fassade von der Fa. Trommelschläger zerschnitten und die Einzelteile verschrottet. Weg ist weg, diesmal wohl für immer!