Das ist auch ein Bild was mich seit langer Zeit umtreibt.
Wissen wir etwas zum Jahr der Aufnahme des Fotos? Was ist denn für ein Hoheitszeichen am LKW? DDR oder SU? Ist das Bild nirgends in einer Forster Publikation zu DDR Zeiten veröffentlich worden?
Aber schön, dass Du dieses Bild zur Diskussion stellst. Ich bin gespannt, ob wir es lösen werden.
Vielleicht kann ich wegen des Fotos helfen. Mitte der sechziger Jahre wurde ein Massengrab russischer Kriegsgefangner oder Zwangsarbeiter aus dem II. WK bei Bauarbeiten südlich von Forst entdeckt. Die sterblichen Überreste wurden eingeäschert und mit dem LKW als Trauerzug durch Forst gefahren. Wo die Urnen dann beigesetzt wurden, ist mir leider nicht bekannt, auch gibt auf dem Friedhof keine Gedenktafel. Aber auf alle Fälle müsste dazu etwas im Archiv der LR zu finden zu sein. Ich kann mich dazu an einen Artikel erinnern.
Bei dem LKW handelt es sich um einen G 5 - NVA - an der Beifahrertür befindet sich das DDR Emblem. Zu dem Anlass hat sich ja Jochen schon geäußert. Zu dem Verbleib der Opfer müßte eigentlich das Friedhofsamt, wenn sie dort beigesetzt worden sind, eine Auskunft geben können.
Ich hatte das Bild auch bei fb zur Diskussion gestellt: Hier ein paar Hinweise und Meinungen.
F:H. Wird das nicht der Besuch Ulbricht's in Forst Anfang der 60er Jahre sein? Meines Wissens der einzige "Höhepunkt" bei dem solche Karossen in Forst gesichtet wurden.
K:H. Paul Hornick ist z.B. 1964 in Cottbus gestorben, vielleicht wurde er da in seine Heimatstadt überführt?
S. H. - das könnte gewesen sein 1961 oder 1962. Es wurden Leichen von sow. Soldaten bei Uhyst gefunden und die Särge wurden überführt zur Verbrennung ins Krematorium nach Forst gefahren auf Lastwagen und mit Kränzen und wir mussten alle an der Berlinerstr. Spalier stehen! Ich war damals in der Erw. Oberschule!
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Ich hatte das Gefühl, dass dieses Foto zur Lösung führen kann.
Es ist die Aufbahrung von Rudolf Rothkegel (gest. am 13.10.1964) im Schützenhaus. Aber manche Details lassen mich zweifeln. Ich sehe kein Hoheitszeichen auf der Fahrertür, eine Fahne scheint nicht auf der Motorhaube zu sein, die Scheibenwischer stehen nicht parallel und im Knobelbild wirken mir die Passanten auch für Oktober zu leicht bekleidet. Die oben aufgekommene Idee mit der Überführung von Paul Hornick (gest. 8.9.1964) aus Cottbus scheint mir dagegen ein interessanter Lösungsansatz.
Wie mir nun Hagen Pusch mitteilte handelt es sich sogar um gänzlich zwei verschiedene LKW Typen. In der Spremberger Straße/Friedrich-Engels Straße ist es ein G5. Bei dem Fahrzeug am Schützhaus handelt es sich wahrscheinlich um einen S4000.