Ich möchte noch einmal über die „Lange Brücke“ geh´n, noch einmal am Weberbrunnen steh´n, das kühle Wasser über die Hände laufen lassen und an den braunen Sandstein fassen.
Durch die Pförtener Straße gehen und am Kino Schauburg die Bilder ansehen. In jedem Laden etwas kaufen und weiter bis zum Turnplatz laufen.
Durch die alten Straßen spazieren und mich in die Zeit der Jugend verlieben. In der „Goldenen Sonne“ ein Bierchen trinken und den schönen Mädchen zuwinken.
In der Schule über dem Diktatheft schwitzen, mit alten Freunden zusammensitzen, in der Dorfschänke das Tanzbein schwingen und am Tresen die alten Lieder singen.
Auf dem Friedhof die Ahnen besuchen, in der „Hasenheide“ zu Kaffee und Kuchen. Die Erinnerung lebt noch nach 50 Jahren, da wir jung und glücklich waren.
Daran zu denken kann uns niemand nehmen, wir brauchen uns dessen auch nicht zu schämen. Unser so schönes Berge gibt es nicht mehr, denn dort ist heute alles öd und leer.
Nur Bäume und wilde Sträucher weit und breit, wo bist du geblieben, du schöne Zeit? Nur ein paar Fotos blieben zurück Als Zeugen der Jahre voller Glück.
Hans – Joachim Kannengießer, Berlin ( verfasst im November 1984 )