Als städtische höhere Mädchenschule ist sie sogar noch älter. 1889, also vor 130 Jahren wurde sie am Lindenplatz (in etwa da, wo heute das Rathaus und die Bibliothek stehen) eröffnet. Am 22.10.1909, vor 110 Jahren weihte man dann den Neubau an der Amtstraße Ecke Am Haag ein. Im Gedenken an die Königin Luise (1776–1810) erhielt sie den Namen Luisenschule.
Nach Beseitigung von Kriegsschäden wurde 1948 der Schulbetrieb unter dem Namen Goetheschule wieder aufgenommen. Ihr stattliches äußeres Aussehen verschwandt dann entgültig Mitte der siebziger Jahre. 2007 wurde die Schule geschlossen. Seit dem hat das Gebäude keine neue Nutzung mehr erfahren.
Einige Eindrücke und Erinnerungen von Zeitzeugen lesen Sie hier.
Hier eine Postkarte mit der Luisenschule kurz nach der Einweihung:
Und hier eine sehr interessante Fotoserie aus dem Jahr 2017. Herzlichen DANK an Marcel Hartstock für die Bereitstellung.
Die ausführliche Geschichte zu dieser Lehranstalt findet man in einer dreiteiligen Serie in den Forster Jahrbüchern 2010-2012.
Mir ist erst kürzlich ein Wandbild an der Außenfassade zum Am Haag aufgefallen. Gibt es zu diesem einen historischen Hintergrund? Wann wurde dieses Bild entworfen?
Die Goetheschule wurde zwischen 1976 und 1979 umfassend saniert. Dabei verlor sie komplett den äußeren Charakter des alten Lyzeums. Die ganze Schule zog in der Bauphase komplett mit in die Jahnschule.
Im Rahmen der Sanierung kam dann auch das Wandbild an die Schule. Es stammt von Ottmar Heidenreich. Heidenreich war Gründungsmitglied der PGH Baugilde, der späteren Baugilde GmbH, an deren Spitze er über 40 Jahre lang stand, ist unter anderem auch der Schöpfer des Wandbildes an der einstigen Goetheschule, des Wandbildes an der Kita „Mischka“ und der Sgrafitto-Arbeiten am Forster Hof.
Dies sind Innenansichten von der Luisenschule/Goetheschule vor dem 2 Weltkrieg. Leider in schlechter Qualität und auch unsicher, ob das ein oer andere Bild nicht spiegelverkehrt ist.
Ein spannendes Bild tauchte kürzlich auf einer Forster FB-Seite auf. Im ersten Augenblick scheint das wenig mit der Luisenschule zu tun zu haben. Aber das Motiv und einige Details könnten doch einen starken Zusammenhang mit der Luisenschule haben.
Rainer hier aus dem Forum schrieb dazu: Meiner Meinung nach sieht man auf dem Bild die Amtstraße. Und es müsste sich anhand der Laufrichtung um die Schülerinnen und Lehrer der damaligen Luisenschule (war ja eine reine Mädchenschule) handeln. Wenn ich mich richtig erinnere, war auch 1909 die Einweihung der Luisenschule. Es könnte also der symbolischen Umzug von der alten Schule am Lindenplatz in die neu erbaute Schule sein.
Vieles von dem was Rainer schrieb kann ich nachvollziehen. Vielleicht kam der Umzug aber auch aus der Stadtkirche. Bestimmte Feierlichkeiten haben oft mit einem Festgottesdienst begonnen. Nur eine Sache macht mich etwas unsicher wenn es sich um die Einweihung der Luisenschule handeln sollte. Die Einweihung der Luisenschule war am 22.10.1909, also Ende Oktober. So ganz passt mir da die Kleidung der abgebildeten Personen nicht.
Am 20.03.1921 (Palmsonntag) fand im Festsaal der Luisenschule die Erste Jugendweihe von Forst (Lausitz) statt. Durchgeführt wurde diese durch die Arbeiter - Jugend S.P.D..
Luisenschule - das schönste Gebäude der Stadt Forst ... meint Hermann Standtke.
" An der Amtstraße steht seit 1910 als schönstes Gebäude der Stadt die Luisenschule. In drei Flügeln gruppiert sich der Bauin deutscher Renaissance um den Hof und steigt von der Turnhalle über den Mittelbau immmer höher an, bis er in dem Uhrenturm über dem Festsaal hoch über seine Umgebung hinwegragt. Alles ist dem Stile angepasst.: die Rundhallen zu beiden Seiten des Eingangs, der Zaun, der Brunnen, das Gartenhaus. Die Ausstattung ist prächtig: die Erziehung zur Kunst durch die ganze Umgebung ist hier möglich gemacht.