In diesen Tagen jährt sich zum hundertsten Mal die Eröffnung des heutigen Forster Gymnasium. Bis heute ein Bau, der das Stadtbild prägt. Darüber hinaus ist das Gebäude auch recht gut durchdacht … insbesondere auch wenn man an die zunehmenden Temperaturen denkt. Schon in der Planungsphase 1927 schreibt Stadtbaurat Dr. Rudolf Kühn: „Der Klassenflügel verläuft in nordsüdlicher Richtung. Der einseitig bebaute Korridor liegt auf der Ostseite. Durch diese Lage wird erreicht, daß die Klassen selbst ihre Fenster nach dem Westen zu erhalten, die Schüler also während des Unterrichts nicht durch die Ost- bzw. Südsonne ermüdet werden.
In der Serie;"Darf es ein bisschen Forster Stadtgeschichte sein?" veröffentlichte sie Stadt Forst diesen Beitrag zur "Jahn-Schule"
Heute: die Jahn-Schule. Lage: Jahnstr. 3 – 9 (Schulgebäude), Jahnstr. 1 Bauzeit: 1927–1929 Architekt: Rudolf Kühn unter Mitwirkung von Karl Dassel (1928 Stadtbaurat Finsterwalde) Bauherr: Stadt Forst (Lausitz) Heutige Nutzung: Europaschule Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium (Landkreis Spree-Neiße)
Die Jahnschule - ein architektonisches Highlight in unserer Stadt! Mit ihrem sparsam geschmückten, expressionistischen Bau setzte sie einst Akzente im Stadtbild. Die ausgewogene Gliederung des dreiflügeligen Baukörpers durch das umlaufende Gesims und die spitzwinklige Fensterverdachung beeindrucken bis heute. Ursprünglich waren die Flügel nach Funktionen getrennt, doch zugunsten einer geschlossenen Unterbringung der naturwissenschaftlichen Lehrräume im 2. OG wurde diese Idee aufgegeben. In der Aula, die sich im Westflügel befindet, kann man noch heute Bildhauerarbeiten von Joh. Ernst Born bewundern. Und wusstet ihr schon, dass die Schlagballspieler-Plastik von Wrba, die heute am Wasserturm steht, eigentlich auf dem Schulvorplatz errichtet wurde?
Auch das Direktorenwohnhaus im Landhausstil und die Außenanlagen (Planung: Alfred Boese) wurden bis 1930 fertiggestellt. Die Jahnschule hatte im Laufe der Zeit viele verschiedene Nutzungen: das Stadtarchiv bezog Räume, im Krieg fungierte sie als Lazarett und nach 1945 gab es wechselnde Nutzungen wie z.B. Vertriebenenlager oder Sportschule, EOS bis 1959, bevor die Schule 1991 als Gymnasium neu gegründet wurde. Heute erstrahlt sie nach umfassender Sanierung in neuem Glanz, wobei die Raumstruktur und äußere Erscheinungsform weitgehend erhalten geblieben sind. Ein wahrhaftiges Architektur-Juwel unserer Stadt!