Archäologen finden Reste des „Zeithainer Lustlagers“ stand auf der ersten Seite der Lausitzer Rundschau. Ja und? Was hat das mit Forst zu tun? Nun das mit den Archäologen und den Funden nicht so viel. Doch im "Zeithainer Lustlager" machte ein Mann durch sein Organisationstalent auf sich Aufmerksam, der 12 Jahre später Reichsgraf, chursächsischer Premierminister und rechte Hand das polnischen Königs wurde, Heinrich von Brühl (1700-1763). Der hat bekanntlich nicht nur die Standesherrschaft Forst-Pförten erworben sondern er liegt auch in der der Forster Stadtkirche St. Nikolai begraben.
Das "Zeithainer Lustlager" war ein vierwöchiges, mit allem barocken Überfluss ausgestattete Militärschau, mit der August der Starke die Höfe in Europa beeindrucken wollte. Dieses Thema und die Rolle von Heinrich von Brühl nimmt Bodo Baumert und Daneil Rossbach in der 14-tägig herausgegebenen Serie: "Die Geschichte der Lausitz" auf. Ein sehr lesenswerter Artikel.
Auch hier wird wieder auf die jüngere Forschung zur Feindschaft zwischen Brühl und Friedrich dem Großen hingewiesen, die ihre Wurzeln wohl in Zeithain 1730 hat und 28 Jahre später zum Abfackeln des Pförtener Schlosses durch Friedrichs Truppen führte.
Doch kommen wir weg von den Mächtigen und Reichen der damaligen Zeit.
Unweit von Groß Schacksdorf gibt es ein kleines Flurdenkmal, den sogenannten "Mahlhaufen zum Toten Mann“. Er erinnert an den Tod eines Soldaten 1730 der aus dem Mühlberger Lager kam. Auch wenn es etwas verwirrend ist. Aber das was heute in die Geschichte als "Zeithainer Lustlager" eingegangen ist, ist auch unter dem Namen „das Große Campement bei Mühlberg“ bekannt.
Somit haben wir mit Heinrich von Brühl, dem Pförtener Schlossbrand und dem Gedenkstein für den toten Soldaten einige spannende regionale Bezugspunkte zum "Zeithainer Lustlager".
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