Im November 2018 wurde in Kanada (!) ein Konvolut von Aquarellen von Max Göldner versteigert. Bisher waren wenige Bilder aus Forst und der Region von dem 1889 in Forst geborenen Lehrer und Künstler bekannt. Ölgemälde mit verschiedensten Landschaftsthemen tauchen dagegen häufiger im Kunsthandel auf.
Hier ein paar biografische Fakten. Lausitzer Rundschau 25. April 2009 Max Göldner (1889-1976) wurde in Forst geboren. Max unterrichtete unter anderem in Alt-Döbern und Leuthen und wechselte nach einem Studium an der Königlichen Taubstummenanstalt nach Frankfurt/Main und Berlin. Er nahm Unterricht bei namhaften Porträt- und Landschaftsmalern und wurde Mitglied des Berliner Künstlerverbandes.
Lausitzer Rundschau 4. November 2004 Die Malerei gehörte von Jugend an zu den Hobbys von Max Göldner, der in den Jahren 1917/18 als Dorfschullehrer in Jocksdorf tätig war. Später finanzierte er sich selber eine Ausbildung als Taubstummen-Lehrer. Im thüringischen Schleiz unterrichtete er bis zum Eintritt ins Rentenalter an der dortigen Spezialschule betroffene Kinder. Seit Mitte der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts lebte Max Göldner als Pensionär in Berlin-Schlachtensee, wo er über 80-jährig verstarb.
Die Freude über die Entdeckung in Kanada wurde doch etwas getrübt. Die Bilder entstanden vermutlich Ende der 1950 ziger Jahre. Zwei sind mit 1958 und 1959 datiert. Und leider sind es Wiedergaben älterer Motive der Forster Maler Robert Holtz und Karl Behr. Mit hoher Wahrscheinlichkeit nutzte Göldner eine in den 1920 ziger Jahren erschienende Postkartenserie der Vereinigung der Kunstfreunde Forst. Zudem griff er auch auf Bilder und Fotos zurück, die im 1923 herausgegebenen Buch von Hermann Standtke "Heimartkunde der Niederlausitz abgebildet sind.
Hier die Göldner-Bilder mit Forster Motiven im Vergleich.
Hier Bilder mit Motiven aus Pförten
Sonstige
So gesehen sind die nun aufgetauchten Aquarelle eher weniger spannend und das ein oder andere wirkt auch nicht besonders gelungen (siehe Pförten, Forster Tor) Viel spannder ist da eher die Frage, wie diese Bilder in ein Kanadisches Auktionshaus kommen.
Abgesehen von den oben gezeigten Motiven, scheint Max Göldner doch ein anerkannter Maler gewesen zu sein. Scheinbar mehrfach stellte er in Köslin aus.
Hier ein kleiner Artikel aus der Kösliner Zeitung vom 6. Dezember 1942
Witzig fand ich ja auch diesen Fund. Ein Künstler kauft alte Gemälde auf dem Flohmarkt ... auch einen Göldner aus 1933 und bringt ein neues Motiv ... hier Picasso im Gemälde unter
Hier wieder eine Nachahmung von Max Göldner nach einer Künstlerkarte von Karl Behr. Zu sehen ist die nicht mehr existierende Landkirche in der Kirchstrasse.