Als wichtige Verbindung zwischen Triebeler Straße und Umgehungsstraße ist die Skurumer Straße keine unwichtige. ... Man merkt es durch die gefühlt ewig andauernden Bauarbeiten.
Mit Skurum an sich, was tatsächlich kaum mehr als ein größerer Bauernhof war beschäftigte sich Dr. Jan Klussmann, der ehemalige Forster Stadtarchivar in seiner Serie "Bild des Monats"
Skurum gehört zu den rätselhafteren Orten Forster Geschichte. Und das nicht nur wegen seines für die Region eigentümlichen Ortsnamens. Auch über seine Geschichte ist kaum etwas bekannt. Der Ortsname ist verschwunden, an ihn erinnert nur noch eine Straße. Die Holzbrücke, die auf unserem Bild zu sehen ist, , führte an der Nordseite des Rosengartens vorbei in der Verlängerung der heutigen Paul-Högelheimer-Straße hinüber zum Gehöft der Schäferei Skurum. Gelegentlich wurde sie auch als „Vorwerk Skurum“ bezeichnet. Im Ortsnamen „Skurum“, auch „Skuren“, „Skurim“ u. ä. geschrieben, steckt das sorbische Wort für „Aufrauchen“ bzw. „zu Rauch werden“. Ob hier je auch eine dörfliche Siedlung bestanden hat, muss dahin gestellt bleiben. Bereits im Dreißigjährigen Krieg gab es hier lediglich eine herrschaftliche Schäferei.
Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte Skurum zum sogenannten Neuen Vorwerk des Amtes Forst, sozusagen als dessen Außenstelle. Bei dem Neuen Vorwerk handelte es sich um einen Gutshof, von dem aus die Herren von Forst-Pförten ihre Ländereien südlich der Stadt bewirtschaften ließen. Er lag auf der anderen, westlichen Neißeseite, exakt auf dem Gelände des heutigen Kinder- und Jugenddorfes in einem Bogen des Mühlgraben. Ländereien, Vorwerk und Schäferei gaben die Brühls vor rund hundert Jahren nach und nach auf, unter anderem für öffentliche Anlagen (Rosengarten-Vorgelände; Hammer-Groeschke-Sportplatz) und den Siedlungs- und Wohnungsbau. Auf alten Feld- und Gutswegen entstand die Skurumer Straße, die in den 1930er Jahren bis aufs Ostufer hinüberreichte. Skurum selbst wurde mit den noch vorhandenen Forster Domänenländereien 1929 zur Stadt eingemeindet, das Gehöft vom Magistrat übernommen und ab 1934 als stadteigene Schäferei weiterbetrieben. Die Skurumer Schafe dienten zur Pflege der Neißeufer- und Deichwiesen. Im gleichen Jahr wurde die Holzbrücke erneuert und man begann, die Umgebung der Schäferei aufzusiedeln. Einige Häuser der damals errichteten „Siedlung Skurum“ stehen noch im heutigen Zasieki. Auch das Schäfereigrundstück ist teilweise noch bebaut. Die malerische Holzbrücke wurde wie andere Forster Brücken im Frühjahr 1945 gesprengt. Bis heute aber ragen die Stümpfe ihrer Pfeiler aus dem Wasser.
Hier noch ein paar Bilder und ergänzendes Kartenmaterial.
Trotz der überschaubaren Größe von Skurum muß es schon eine alte Anlage gewesen sein. Hier eine Sage die sich dort im 30. jährigen Krieg zugetragen haben soll.
Kunst und Wirklichkeit stimmen hier überein ... Die Zeichnung des Künstler Robert Holtz und das Foto von Hugo Meisemann aus 1903 belegen das recht gut. Hier die Giebelseite vom Schafstall des Vorwerkes Skurum .
In dem Stall hielt man eine städtische Schafherde vermutlich vorrangig zur Pflege des Neißeufers.