Am 29. Oktober 1950 wurde die Johann-Sebastian-Bach-Kirche im Süden von Forst eingeweiht.
Hier Text und Bilder aus dem Archiv der Evangelischen Kirchengemeinde Region Forst:
Im Frühjahr 1945 wurden in den letzten Kriegsmonaten die beiden Kirchen der Forster Innenstadt, die Stadtkirche St. Nikolai und die wendische Land- oder Marienkirche, stark zerstört. Zunächst fällte man den Gedanken, die kleinere Marienkirche (im hinteren Teil der Kirchstraße) wieder aufzubauen, um bald wieder einen größeren Gottesdienstraum zur Verfügung zu haben. Dieser Plan scheiterte an der städtebaulichen Konzeption für den Wiederaufbau der Stadt Forst. Außerdem lag ein großer Teil des Einzugsgebiets der Landkirche in den östlichen, jetzt zu Polen gehörenden Gebieten der Stadt. Aus diesen Gründen wurde seit April 1947 ein Kirchenneubau an anderer Stelle erwogen. Am 6. April 1948 beschloss der Gemeindekirchenrat, diese Kirche im Süden der Stadt zu errichten, um die dortigen stark bevölkerten Randbezirke zu einem regeren kirchlichen Leben heranzuziehen. Bei der Einführung des neuen Superintendenten Krahnert am 4. Mai 1948 kann Bischof Dr. Dibelius der Gemeinde mitteilen, dass ihr durch das Evangelische Hilfswerk eine Bartning Notkirche zugesprochen worden ist.
Bereits am 11. Februar 1950 hatten freiwillige Helfer die ersten Spatenstiche zur Planierung des Bodens getan.
Am 18. Februar beginnen die mehrere Wochen dauernden Ausschachtungsarbeiten, denen sich am 6. März die ersten Maurerarbeiten anschlossen.
Die feierliche Grundsteinlegung, die unter großer Beteiligung der Gemeinde erfolgt, fand am 1. April 1950 statt.
Die Holzteile für die Kirche hatte der Baubeauftragte des Evangelischen Hilfswerkes in Erfurt anfertigen lassen. Anfang April kommen vier Zimmerleute von dort, um die Holzkonstruktion aufzustellen, und bereits am 20. April kann das Richtfest gefeiert werden.
Die Einweihung der Kirche, im wesentlichen vom Lutherischen Weltbund und dem Evangelischen Hilfswerk finanziert, erfolgte am 29. Oktober 1950. Im Festgottesdienst hielt Bischof Dr. Dibelius die Weiherede.