Forst hat eine Goethe Schule, eine Goethestraße sowie eine Schillerstraße und hält so die Erinnerung an die großen Dichter der Aufklärung wach. Da würde sich eine Lessingbrücke in Erinnerung an Gotthold Ephraim Lessing gut einreihen. Jedoch hat die Lessingbrücke in der Mühlenstraße so gar nichts mit dem Dichter zu tun.
Vielmehr erinnert sie an Carl Rudolf von Lessing (1809-1888), der zwischen 1840 bis zu seinem Tod, Landrat des Kreises Sorau war. Zu diesem Kreis gehörte bis 1897 Forst. Danach war Forst ein eigener Stadtkreis.
Anbei eine kurze Biografie von Lessing, der auch Ehrenbürger von Forst war. Interessant sind hier auch die Bezüge seines Vateasr nach Forst, der hier 1813 im Rahmen der napoleonischen Kriege sich recht unkonventionell einen guten Namen machte. Zumindest ist das so überliefert.
Eine sehr ausführliche Arbeit zum Forster Ehrenbürger Lessing schrieb Manfred Geisler im Forster Jahrbuch 2010.
Zwei Aufnahmen, zur Verfügung gestellt von Sebastian Wiegeleben, zeigen einen Teil der Brücke aus der Vorkriegszeit, welche leider den Wirren des Krieges ebenso zum Opfer fiel. Ich erinnere mich daran, dass einige Reste der Brücke noch viele Jahre danach immer noch vorhanden waren. Die kaputte Brücke wurde nach dem Krieg durch einen provisorischen Behelfsbau mit Holzbohlen ersetzt. Dieser Bau war aber nur als Ersatz für Fußgänger gedacht. Im Winter, wenn Schnee und Eis die Bohlen bedeckten, war das für uns Kinder nicht ganz ungefährlich.
Hallo Jochen. Bei diesen beiden Bildern aus den 1930ern handelt es sich aber um die Kolonaden am Finanzamt in Berge. Wenn du das Bild etwas vergrößerst siehst Du im Hintergrund den Kegeldamm. Der Herr selbst stammt wohl aus Noßdorf. Nach einigen Recherchen hatte er seinen Wohnsitz zu dieser Zeit in der Spremberger Straße in Forst und war ein leidenschaftlicher Hühnerzüchter. Ob er gerade auf dem Weg war die Steuern zu bezahlen ist mir aber nicht bekannt. 😊. Trotzdem vielen Dank für deine Erinnerungen an die Mühlgrabenbrücke. Man kann es sich kaum vorstellen das diese wichtige Brücke in der ältesten Forster Straße erst 1967 wieder aufgebaut wurde. Vielen Dank Frank und Jochen für den Beitrag. 👍
Insbesondere wenn man nur Detailansichten hat kann es schon zu Verwechlungen bei den alten "Laubengängen" in Forst kommen. Zudem haben die Bögen auch die Handschrift eines Architekten - Stadtbaurat Dr. Rudolf Kühn. Zu einem seiner bekanntesten Stilmittel zählen die gotikisierten Bögen für Laubengänge, Portale und Fenster. Hier einige Beispiele:
Stadtmühle
Bebauung am Friedrich-Ebert-Platz in Forst-Berge
Krematorium und Oktogon auf dem Friedhof
Im ANhang sind noch zwei PDFs zur Stadtmühle und zur Trauerhalle
FOR-Zeitzeuge
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Wie die meisten Brücken über Neiße und Mühlgraben wurde auch die Lessingbrücke in der Mühlenstraße 1945 gesprengt. Herbert Schulze schickte hier eine interessante Bilderserie von dem lange Zeit existierenden Behelfssteg
In dem Zusammenhang wäre es aufschlussreich zu erfahren, wie lange dieses Provisorium existiert hat.