Zeitzeugen - Forst/Lausitz, Berge, Pförten, Neisse, Rosengarten, Graf Brühl
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Neiße
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Erinnerungen, Geschichte und Geschichten zur Neiße
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War sie nun 1945 zerstört oder nicht – die Eisenbahnbrücke über die Neiße bei Forst
In der historischen Überlieferung heißt es, dass im Zusammenhang mit den Kampfhandlungen und dem Festungsausbau von Forst 1945 alle Brücken über die Neiße und den Mühlgraben zerstört worden sind. Es gab angeblich nur eine Ausnahme. Dies betraf die Eisenbahnbrücke über den Mühlgraben beim Eltwerk. Bisher sind mir auch keine Fotos von der zerstörten Eisenbahnbrücke bekannt.
Was nun gesichert ist, ist dass die Brücke am 21. Juli 1946 mit einem Zug befahren wurde. Es handelt sich um die Überführung der sterblichen Überreste vom Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann. Diese spektakuläre Überführung ist gut dokumentiert. Es gab einen kurzen Empfang am Forster Bahnhof. Sowjetische Offiziere standen Spalier. Dazu wurden Kränze im Wagon mit dem Sarg abgelegt. 1988 wurde dazu auch ein Dokumentarfilm „Der Hauptmann-Transport“ u.a. auch am Forster Bahnhof gedreht.
Darüber hinaus sind mir nun weitere Zeitzeugen Berichte bekannt geworden. Sie besagen, dass im September bzw. im Herbst 1945 die Brücke überquert und mit dem Zug überfahren wurde.
War die Eisenbahnbrücke über die Neiße nun zerstört oder nicht? Oder war sie zerstört und wurde zügig wieder befahrbar gemacht?
Es wurde zerstört. Ende Februar war dieser Teil von Berge bis zur Höhe der "Laubenkolonie" von den Russen besetzt. Bald nach dem Krieg wurde es aufgrund der Notwendigkeit, Menschen aus Polen und Russland zu repatriieren und die Deutschen zu deportieren, wieder aufgebaut. Berichten zufolge haben die Jugoslawen es wieder aufgebaut.
Mehrer Indizien sprachen ja schon dafür, dass auch die Eisenbahnbrücke über die Neiße gesprengt worden ist. Aussagekräftige Fotos gibt es dazu leidr nicht. Auf der anderen Seite war sie zumindest behelfsmässig recht schnell repariert worden. DIe Überquerung des "Gerhard Hauptmann-Transport am 21. Juli 1946 ist ja belegt.
Nun wurde mir ein Artikel aus der Märkischen Union vom 5. März 1953 zugeschickt worden. Er geht noch etwas genauer auf die Brücken Situation ein.