Bis in den Februar 1945 hinein blieb die Stadt Forst vom Krieg unberührt. Aus heutiger Sicht scheint das ungewöhnlich insbesondere auch im Hinblick auf das nahe Betriebsgelände der Deutschen Sprengchemie DSC in Scheuno. Dazu auch ein Artikel hier im Forum: Forst Lausitz und Scheuno in „The Bomber’s Baedeker“
Doch Ende Februar bis Mitte April 1945 brach der 2 Weltkrieg mit voller Wucht über Forst herein und veränderte das gesamte Stadtbild nachhaltig.
Bilder/Fotos aus den ersten Monaten des Jahres 1945 sind relativ selten! An der Stelle soll einmal versucht werden, die wenigen bekannten und weniger bekannten Bilder zu sammeln und zu ordnen. ERGÄNZUNGEN SIND GERN ERWÜNSCHT. Entweder hier im Forum oder über Email: f.henschel@gmx.de. Ich ordne zusätzliches Material dann ein.
Januar 1945 Flüchtlingstreck in der Pförtener Straße in Forst Berge. Gegenüber den modernen Wohnhäusern der "GEWOBA" (links im Bild) befindet sich heute die Horex Tankstelle.
Januar/Februar 1945 Diese beiden Bilder sind vom gleichen Standort (Pförtenerstraße 16) aufgenommen. Dies ist ungefähr 500 m östlich der "Langen Brücke"
25. Februar 1945 Beschuß der Stadt Forst. Das Bild taucht in verschiedenen Forster Publikationen auf. Von den mir bekannten Exemplaren ist diese Aufnahme noch die Beste.
Am 25. Februar 1945 brannte die Forster Stadtkirche St. Nikolai. Die Turmhaube stürzte in die Tiefe. Die beiden noch vorhandenen Bronzeglocken (die anderen mußten schon im 1. Weltkrieg abgegeben werden) schmolzen in der Hitze des Feuers. Ebenso die Orgelpfeifen. Das gesamte barocke Interieur wurde für immer vernichtet.
18-22. April 1945 Zwei noch recht unbekannte Aufnahmen aus der brennenden Cottbuser Straße
Ergänzung 1. Nov. 2021 Vier weitere Bilder aus dem Archiv des russischen Verteidungsministerium sind jetzt auf verschiedenen Facebook-Seiten besprochen worden. Von der Beschriftung und vom Datum her könnte es passen. Dennoch dürfte die Verortung kaum noch möglich sein. Oder?
Undatiert ist diese Aufnahme aus der Zeit als der Krieg für Forst beendet war.
Ebenfals undatiert ist auch dieses Foto.
Von Rainer Zschernagk kam dieses Foto mit den ausgebrannten Häusern der Ringstraße 20-24 (Rückseite) Interessant ist dazu eine Anmerkung von Hagen Pusch. Dieses Objekt soll erst nach Kriegsende von der Roten Armee in Brand gesteckt worden sein.
In die oben aufgeführte Zeitleiste habe ich drei neue Abbildungen eingefügt. Gern können weitere zugesendet werden. Ich füge diese Bilder dann in die Beitrag mit ein.
Ich hätte da auch noch ein undatiertes Foto.... Ringstraße 20 bis 24, von der Rückseite aufgenommen. Seit 6 Jahren mein Wohndomizil.
Rainer
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen und (falls vorhanden) Vorschau-Grafiken der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Bei weiteren Recherchen nach Bildern aus den Forster Kriegstagen sind weitere Fotos aufgetaucht, die Forst zugeordnet werden. Doch es sind Zweifel angebracht. Hier eine Veröffentlichung auf einer Facebook-Seite aus Zary.
Das Bild wurde auch schon auf verschiedenen Facebook-Seiten diskutiert Volker Bergmann veröffentlichte dazu eine Einschätzung: Wenn man davon ausgeht, daß ein Schachtdeckel ca. 70-90cm Durchmesser hat, ist das sichtbare Gleis nicht in Meterspur, wie bei der Forster Stadteisenbahn, sondern vermutlich in Regelspur ausgeführt. Ich vermute daher, daß es eher kein Foto aus Forst/L. ist.
Ich selbst bin mal "meine" Verdachtsstraßen, Sorauer Straße und Max Fritz Hammer Straße mit den verschiedneen Kreuzungen (Tagorestraße, Mauerstraße, Rüdigerstraße) abgelaufen. Das Bild konnte ich aber keiner Kreuzung zuordnen. Insbesondere der für Forst ungewöhnlich breite Bordstein ist mir nirgends aufgefallen. Zudem scheinen auch zwei weiteres Indiz nicht stimmig. Forst lag seit dem 25. Februar 1945 unter Beschuß. Zivillisten hatten die Stadt verlassen. Wer soll eigenlich das Foto gemacht haben? Ein Militärangehörger ist das wohl auch nicht hinter dem Fuhrwerk. Vielleicht wäre ein Volkssturm-Angehöriger möglich. Dazu wirkt das Bild auch sejhr friedlich. Nirgends ein Krümel Schutt. Und für eine zeitigeres Aufnahme, Dezember bis Mitte Februar 1945 wirkt das Bild zu frühlingshaft. Jeglicher Schnee oder Reste fehelen. Siehe dazu auch die Vergleichsbilder oben.
---------------------------
Hier zwei weitere Bilder aus einem Russischen Archiv. Eins davon wird in der Bildunterschrift Forst zugeordnet. An anderer Stelle fand ich noch ein weiteres Bild, dass die gleiche Umgebung zeigt.
Auch hier hatte ich keine Idee, wo das in Forst sein soll oer gewesen sein könnte. Rainer hier aus dem Forum schrieb mir dazu seine Eindrücke: Habe jetzt nochmal über die Fotos geschaut. Glaube auch nicht, dass die in Forst entstanden sind. 1. Das Geländer .... mir völlig unbekannt (könnte ja zum Lohmühlgraben gehören, aber eher unwahrscheinlich). 2. Das Gebäude .... ist mir unbekannt. 3. Der Händler: ,,Brucksch`s oder Rucksch`s Naschereien" kenne ich zu Forst überhaupt nicht.
ERGÄNZUNG VOM 5. MAI 2020 In der Zwischenzeit hat es sich herausgestellt, dass dieses Fotos nichts mit Forst Lausitz zu tun haben. Es handelt sich um Aufnahmen aus der Stadt Neisse heute polnisch Nysa in Oberschlesien
ich habe m RUNDSCHAU-Fotoarchiv noch ein Bild gefunden, das aber offenbar nie bei uns veröffentlicht wurde. Kein Foto, aber offenbar ein Gemälde der letzten Kriegstage in Forst. Der Eintrag dazu lautet: In Erinnerung an die Befreiungskämpfe um Forst malte Viktor Jurewitsch Tjenzow dieses Bild. Ich finde weder zum Bild noch zu der Person des Malers Infos. Weiß jemand mehr?
Mir ist dieses Bild noch nirgends aufgefallen. Verorten wird man es wohl kaum können. Auch die Umwandlung des "Künstlernamen" von lateinischen zurück in kyrillische Buchstaben, hat nichts gebracht. Ich habe nochmal zwei Experten auf das Bild aufmerksam gemacht.
Vielleicht liegt im Stadt- bzw. im Kreisarchiv das gleiche Material und man weiß da noch etwas. Oder liegt im LR-Archiv tatsächlich das Original?
Stadtarchiv Frau Bossmeyer: e.bossmeyer@forst-lausitz.de Das Kreisarchiv ist scheinbar mit der veröffentlichung von emai-adressen sehr sparsam. Man muß wohl tatsächlich über das Hauptamt gehen hauptamt@lkspn.de
Kenne dieses Foto(Gemälde) auch nicht, heute das erste Mal hier gesehen, aber dennoch interessant, dass immer wieder unbekannte Zeitdokumente auftauchen.
Zitat von Bodo im Beitrag #5Ich finde weder zum Bild noch zu der Person des Malers Infos. Weiß jemand mehr?
Hallo Bodo es scheint so zu sein, dass "Dein" Bild auch schon einmal im Textilmuseum ausgestellt wurde oder dort vorhanden ist. Ich hatte da einen entsprechenden Hinweis bekommen. Maile es doch mal dahin. http://www.museumsverein-forst.de/kontakt.htm
Die Geschichte der Zeichnung kann nun mit einem Artikel aus dem Frühjahr 1975 geklärt werden. Die damalige SED Kreisleitung bemühte sich, anläßlich des 30. Jahrestages der Niederschlagung des Hitlerfaschismus, mit ehemaligen Soldaten der "Roten Armee" Kontakt aufzunehmen. Dazu wandte man sich an die sowjetische Militärzeitung "Красная звезда / Roter Stern" und veröffentliche auch das Bild aus der Triebeler Straße. Das wohl bekannteste Foto aus dem umkämpften Forst 1945 ... und noch zwei unbekannte
Neben anderen meldet sich auch Viktor Jurewitsch Tjenkow, der Zeichner des Bildes in Forst. Aus seinen Forster Kriegserinnerung heraus, malte er 1975 dieses Bild. Es hat somit einen persönlichen Forst-Bezug des Malers und ehemaligen Soldaten. Doch es stellt kein nachvollziehbares Forster Stadtmotiv dar.
Mehr dazu in dem undatierten Zeitungsartikel (evt. Lausitzer Rundschau vom April 1975). DANKE an Frank Owczarek für diesen spannenden Fund!
Erneut hat mich ein russischer Bekannter auf ein Foto aufmerksam gemacht, dass evt. 1945 in Forst entstanden sein könnte. Insbesondere ist die Bildbeschreibung etwas "verdächtig". Es wird hier vom "südlichen Rand der Stadt Ford" gesprochen. Ist Ford ein Schreibfehler und soll evt. Forst heißen? Aber wo könnte die Aufnahme in Forst entstanden sein? Bisher ist es nicht gelungen eine passende Verortung vorzunehmen. Vielleicht hat jemand eine Idee.
Hier brauche ich mal Hilfe … Auf einer Archiv-Seite des russischen Verteidigungsministeriums ist ein Album mit Fotos aus den April-Tagen 1945 aufgetaucht. Rund 30 Fotos zeigen das zerstörte Forst. Die meisten davon konnten auch genau identifiziert und zugeordnet werden. Bei passender Gelegenheit werden diese auch auf einem Forster Geschichtsstammtisch präsentiert. Doch mitten in der Serie taucht dieses Foto auf, das bisher nicht verortet werden konnte. Die Bilder davor zeigen den Bereich um die Stadtmühle. Das Bild danach entstand an der Kreuzung „Kleine Amtstraße“ und „Am Haag“. Hat jemand Ideen, wo das hier sein könnte.
Leider kann ich keine bessere Bild-Qualität anbieten.
Durch Bilder und Expertise von Frank Owczarek und Hagen Pusch sowie einer detailreichen Karte aus dem Forster Stadtarchiv, konnte das Foto nun verortet werden. Es ist der Blick aus der Gerberstraße in Richtung Osten. Insbesondere der Fokus auf das Gebäude der Niederlausitzer Bank (einst direkt am Mühlgraben in der Mühlenstraße) brachte den Durchbruch. Danke an alle Beteiligten.
So richtig wuste ich nicht, in welche Rubrik ich dieses Foto enstellen sollte. Unter Forster Feuerwehr oder unter Feuerwehreinsätze? Ich habe mich nun für diese Rubrik hier entschieden. ------------------ Heute erhielt ich dieses interessante Foto.
Es zeigt die Berliner Straße - vorn im Bild ist die nach links abgehende Albertstraße zu sehen. Im Hintergrund steigt Qualm auf. Dazu ist ein Feuerwehreinsatz mit großer Leiter zu erkennen. Auf der Straße scheinen auch Schläuche zu liegen. Interessant wird es dann auf der Rückseite von dem Foto.
Dort steht: „Forst 1945 beim Umsturz brennend“ Bei ganz genauer Betrachtung kann man auch noch eine Menge Menschen erkennen. Soll das Foto wirklich im Februar 1945 aufgenommen worden sein?