Dem Museumsverein Forst und somit der Forster Museumssammlung wurde in dieser Woche ein Buch mit einer interessanten Provenienz zugeführt. Zum 75. Geburtstag bekam der spätere Forster Ehrenbürger Prof. Max Seydewitz das Buch „Geschichte der Stadt Forst 1265-1918“ vom Rat der Stadt überreicht. Der Exlibris-Stempel zeigt an, dass es in der Seydewitz-Bibliothek Aufnahme fand. Ein Jahr später, 1968, wurde Seydewitz zum Forster Ehrenbürger ernannt. Der Platz am Kugelbrunnen trägt noch heute seinen Namen. Sein Gedenkstein, letzter Standort war am Kulturhaus der Textilarbeiter (Schützenhaus), ist vermutlich bei der Stadtverwaltung eingelagert. Eine Umfangreiche Abhandlung zu Seydewitz schrieb Manfred Geisler im Forster Jahrbuch 2019/20. Das Buch war ein Zufallsfund bei einem Leipziger Antiquariat.
Verschiedene Historiker, darunter auch Ilko-Sascha Kowalczuk erwähnten heute den 35. Todestag von Max Seydewitz.
In dem Zusammenhang wurde aber auch darauf aufmerksam gemacht, dass eine historische Bewertung von Seydewitz noch aussteht. Seydewitz wurde 1892 in Forst geboren und ist seit 1968 Ehrenbürger von Forst.
Von eine Begegnung mit Seydewitz berichtete die Forster Journalistin und Autorin Ingrid Ebert.
Zur Woche des Buches 1971 konnte ich ihn (Max Seydewitz) interviewen. Er hat mir einige Anekdoten erzählt. Im Erzählen war er überhaupt großartig. Eine Anekdote gebe ich hier mal wider: Als Max Seydewitz 1958 in Leningrad (heute St. Petersburg) weilte, fragte er den ehemaligen Kommandanten der Aurora, was ihm in Dresden am besten gefallen hätte. "Die Karpfen unter der Brücke am Zwingergraben."
Hier ein Zitat aus dem Vortrag von Manfred Geisler "Was viele vielleicht nicht wissen: Max Seydewitz sponserte den Rosenbrunnen, auch despektierlich „Kohlkopf“ genannt (jetzt Kreisel an der Umgehungsstraße) mit 30.000,-- Mark."
Jetzt ist es auch für mich klarer, warum der Platz nach Max Seydewitz benannt wurde.