1890 veröffentlichte Ehregott Zschille ein Schmuckblatt mit Forster Ansichten. Neben den damals zeitgenössischen Ansichten von prägenden Gebäuden der Stadt Forst, verwendet er auch die beiden bis heute ältesten Abbildungen von Forst. Einmal das Panorama von 1776 aus dem Eckardtisches Tagebuch. Und zum anderen eine Abbildung die mit „Das Schloss vor dem Brand 1746“ beschrieben ist.
Von dieser Quelle aus hat das Bild vom „Jahnschen Schloss“ in vielfältiger Form in der heimatkundlichen Literatur verbreitet. Dennoch tue ich mich mit der „ältesten Forster“ Abbildung schwer. Ich kann sie einfach nicht einordnen. Da das Bild keinen Fluss (Mühlgraben) oder Brücke/Zugbrücke zeigt, müsste der Blick von Nordosten aus sein.
In dem Gewirr aus Gebäuden kann ich ein Schloss, und es war ja mal ein Residenzschloss für die Herzogin Elisabeth von Sachsen-Merseburg, nicht erkennen. Verwirrend ist auch der für Forster Verhältnisse mächtige Turm. Sollte es sich dabei um den Turm der Nikolaikirche handeln? In der Zeit vor Heinrich von Brühl war die Stadtkirche im gotischen Stil gebaut. Zur Entschlüsselung des Bildes habe ich mal das frühe Forster Kartenmaterial gesichtet.
Die Karten zwischen 1748 und 1772 sind in der Darstellung der Bebauung weitestgehend identisch. Kleine und kleinste Gebäude sind eingezeichnet. Zentral ist immer der L-förmige Riegel, der für mich das Schloss darstellt. . Bezüge zur Abbildung von 1746 kann ich mit den Kartenausschnitten aber nicht feststellen! Mal schauen ob sich zu diesem Thema eine Diskussion ergibt.
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