So wie der Lohmühlgraben als westliche Stadtgrenze von Forst in Vergessenheit gerät, so geht es auch der Mühle, die diesem Abzweig vom eigentlichen Mühlgraben den Namen gab. Die Lohmühle lag am Beginn der heutigen "Kleinen Amtstraße", knapp hundert Meter südöstlich vom "Alten Amt".
Hier zwei Städtpläne von 1748 und 1907.
Besonders fotogen muß die Gegend nicht gewesen sein. Denn in den verschiedensten heimatkundlichen Veröffentlichungen wird immer nur dieses Bild verwendet.
Ob es sich hier um die Lohmühle handelt? Ich habe da Zweifel!
Im Artikel wird aber davon gesprochen, dass es die Forster Lohmühle wäre. Wobei die Meinungen auch auseinander gehen. Lesen Sie hier.
Übrigens, in einer Lohmühle wird die sogenannte Gerberlohe aus Baumrinden gemahlen. Die Lohe nutzten dann die Gerber für die Lederherstellung. Deshalb war die Lohmühle und wohl auch der Graben selbst im Besitz der Schuhmacherinnung. Mit dem Aufkommen chemischer Gerbstoffe stellte die Mühle auf das Raspeln von Farbhölzern für Textilfärberein um. Später wurden in der Mühle Lumpen gerissen. 1866 brannte die Mühle ab. Das Grundstück verkaufte die Innung 1873 an die Stadt. 1915 wurde die Mühle im Zusammenhang mit der Kanalisierung/Verrohrung des Grabens abgetragen.
Hier noch eine Zeichnung mit dem Zustand 1915, leider in sehr schlechter Qualtät. Aber vielleicht haben ja Forum Leser noch das ein oder andere unbekannte Bild oder die Ausgabe "Aus der Heimat" vom April 1925 im Original und könnenn das hier unten stehende Bild nocheinmal neu einscannen.
Hier noch ein kleiner sichtbarer Rest des Lohmühlgrabens. In Höhe der Brücke in der Kirchstraße floß der Lohmühlgraben wieder in den Mühlgraben. Dieser ist im Rücken des Fotografen.
Derselbe Ort vor der Überbauung. Blickrichtung Mühlgraben. Im Hintergrund die Gebäude sind ein Teil von Mrose. Zu DDR Zeiten war dort auch der Fuhrpark der Tufa untergebracht.
Dieser Abschnitt war noch bis Mitte der sechziger Jahre sichtbar, jedenfalls erinnere ich mich daran. Eigentlich war es zu dem Zeitpunkt mehr oder weniger nur noch ein Rinnsal.
Das Postkartenmotiv ist für mich seit langer Zeit eines der eindrücklichsten Motive des Lohmühlgrabens. Zum einen wird dadurch deutlich, warum die Uferstraße ihren Namen trägt und zum anderen bekommt man ein Gefühl zur Größe des Grabens. Links die Zeichnung von Lothar Pfeiffer zeigt ungefähr die gleiche Stelle hier aber schon mit den Baumaterialien zur Verrohrung des Lohmühlgrabens.