Als ich mich am Nikolaus-Tag 2020 der Forster Stadtkirche St. "Nikolaus" näherte, hatte ich auf einmal diese Blickachse und mußte mich sofort an die "Bauanweisung" von Heinrich Graf von Brühl erinnern.
Diese Stelle aus Hermann Standtke - Heimatkunde der Niederlausitz war mir noch präsent, weil wir sie 2008 zur Festlegung der Farbgebung der Stadtkirche zu Rate gezogen hatten.
Die Idee oder das Anliegen von Brühl, die Stadt feuersicherer wieder aufzubauen, kann man noch gut auf dem Bild von Gustav Brauer nachvollziehen.
Mit großer Freude habe ich heute vom Bau-Reglemet des Grafen Heinrich von Brühl Kenntnis bekommen. Ein kleiner Schatz aus 1748! Es regelte den Wiederaufbau von Forst nach dem 5. großen Stadtbrand
Obwohl einige nach diesem Reglement gebauten Häuser den 2. WK überstanden, (Thumstraße, Cottbuser Straße, Promenade ...) ist heute leider nichts mehr vorhanden. Die letzten dieser "Brühl-Häuser" verschwanden kurz nach der Wende.
Auf dem letzten Blatt des Reglemets steht ein auffälliges L.S. Ich habe mal in Historikerkreisen rumgefragt, was das bedeutet. Hier die Auflösung:
Locus sigilli (L. S.) (lat.: Ort des Siegels), also als "Platzhalter", wo in der Urschrift das Siegel des Ausfertigers des Dokuments angebracht ist. Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/L._S.